Keinen Kredit nehmen!

Vor über einem Jahr hatte ich mal darauf hingewiesen, wie die Privatbanken 90% des zirkulierenden Geldes einfach erfinden (als Hintergrundartikel hatte ich hierhin verwiesen).

Jetzt konnte ich vor einiger Zeit ein Feature des Deutschlandfunks hören (hier als pdf zu lesen), welches, diese Thematik zur Grundlage nehmend, das ganze in ihrer anthropologischen Konsequenz noch einmal genauer beleuchtet.

Dieses Feature hat mich einerseits wütend gemacht: wütend auf die Banken, die ihren Einflussbereich immer weiter ausdehnen, wütend auf die Politik, die nicht gewillt ist, das einzuschränken, aber auch wütend auf uns Normalos, die sich diesem Mechanismus nicht widersetzen. Aber es machte mich auch nachdenklich: was kann der einzelne tun?

Noch einmal ganz kurz zusammenfassend: 90% des “existierenden Geldes” gibt es gar nicht in echt, also materiell, sondern nur als Zahlen auf dem Konto. Banken geben Kredite raus und erschaffen Geld aus dem Nichts - der Schuldner hat die Verpflichtung etwas “zurückzuzahlen”, obwohl es dieses zurück gar nicht gibt, da es vorher gar nicht da war. Der Schuldner muß Geld zurückzahlen, das es ohne den Kredit nicht gegeben hätte und mit ihm nur als Zahl gibt.

Ganze Staaten und Völker ächzen unter diesem Mechanismus.

Was kann der einzelne tun? Ich denke, nur eines: keinen Kredit aufnehmen. Natürlich bedeutet das ggf. Verzicht (z.B. auf ein Eigenheim). Und ich fordere das keineswegs von allen, weiß nicht einmal, ob ich selbst das nie tun werde - aber es erscheint mir der einzige Weg, dieses System der zunehmenden Macht der Reichen durch Geldschöpfung “ex nihilo” zumindest nicht zu fördern.

Wissen sollte man es allemal. Und das Feature hören, auch wenn es fast eine Stunde lang ist.

(Und sich, zumal heute ihr Festtag ist, die Hl. Elisabeth von Thüringen zum Vorbild nehmen)





6 Kommentare zu “ Keinen Kredit nehmen!”

  1. Cicero meint:


    Die Webseite von Cicero

    Einen Kredit sollte man systematisch nur für eine Investition, jedoch niemals für Konsum aufnehmen.
    Warum?
    Im Rahmen einer Investition erschaffe ich echte Werte, z.B. ein Haus. Eine Immobilie stellt einen echten Gegenwert dar und die Herstellung geht ins Bruttosozialprodukt ein.
    Wer sein Auto braucht, um damit Geld zu verdienen, kann auch sein Auto (teilweise) mit Fremdkapital bezahlen.
    Wer sein Auto nur privat braucht, sollte sich das gut überlegen, denn ein Auto verliert an Wert.

    Konsum, z.B. Urlaubsreisen über Kredite zu finanzieren ist blankes Gift, da man den Gegenwert des Geldes verbraucht. Der ist einfach weg. Die Zahlungsverpflichtung bleibt.

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Das ist sowieso klar - aber nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem ist, daß ausschließlich gewinnorientierte Institutionen zum Großteil die Geldschöpfung in der Hand haben - sie verdienen immens daran, erfinden zu dürfen, das ganze bei denkbar kleinem Risiko und immer größeren Abhängigkeiten der anderen. Darum geht es.

    Wenn es Vollgeld-Kredite gäbe, wäre Deine Einschränkung immer noch richtig und ich hätte gar nichts gegen Kredite per se. Aber im jetzigen System sieht das komplett anders aus.

  3. Arminius meint:


    Die Webseite von Arminius

    Du hörst zu viel Deutschlandfunk. Mit der Erregung Deines Ärgers hat dieser linke Hetzsender sein Ziel wieder einmal erreicht.

  4. Juergen meint:


    Die Webseite von Juergen

    Wie jetzt? Beim Konsum ist der Gegenwert des Geldes einfach weg?

    Sag das mal einer dem Speck auf meinen Rippen.

    :-O

  5. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    @Arminius: eine von Fakten ungetrübte Meinung hat bestimmt auch seine Vorteile, nicht wahr?

  6. Thomas meint:


    Die Webseite von Thomas

    Letztendlich gehen die Meinungen in diesem Bereich sehr weit auseinander, aber der Artikel regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.


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