Allein den Betern
Allein den Betern kann es noch gelingen
Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.
Das Gedicht stammt von Reinhold Schneider. Ohnmacht ist mein Stichwort dazu, ohne Macht.
Vielleicht war es für mich die wichtigste Entdeckung meines Glaubens, dass ich in meiner Ohnmacht gehalten werde. Das Elend ist zu groß für mich. Doch ich kann es vor Gott bringen. Ich bin machtlos. Zumindest alleine. Mit Ihm dagegen nicht…
Es entspricht so gar nicht der Post-post-postmoderne, das Bild des “nicht vollkommen Selbstständigen”. Jeder muss sich und alles ständig im Griff haben. Und die Lüge geht weiter, denn wir sind nicht so.
Angewiesen sein? Nicht doch sein eigener Herr sein? Nein, mein Herr ist jemand anderes…
Unmündig? Von wegen.
Hilf mir, Vater, mach Du das, ich kann das nicht.