Für viele Menschen ist es eine wichtige Erinnerung dagewesen zu sein, ein Quell tiefer geistiger Erfahrung. Auch in mir hat die Wüste Spuren hinterlassen, als ich im Jahr 2000 mit einigen Freunden im privaten Pkw durch Marokko fuhr. Man wird unweigerlich aufs Wesentliche zurückgeworfen (z.B. haben wir genug Wasser?), zumal wenn man nicht in einer geführten Touristengruppe umherfährt, sondern sich der Spontaneität überlässt.
Beeindruckend war auch die Fülle an Zeit und Gelassenheit der Menschen der Wüste. Alles war langsamer, im wahrsten Sinne des Wortes bedächtiger. Und was bei mir und den Freunden wohl schnell in Langeweile resultiert hätte, war bei den Menschen dort eben bloß Ruhe.
Die großen monotheistischen Religionen haben daher sicher nicht zufällig Wüstenerfahrungen als essentielle Elemente, das Christentum macht da keine Ausnahme. Das Mönchtum entstand dort, am Anfang stehen Paulus von Theben und Antonius der Große, bis heute zieht es Menschen dorthin, es gibt nicht nur aus der ägyptischen koptischen Kirche Einsiedler dort.
Ein paar christliche Wüsteneindrücke kann jetzt der postmoderne Computernutzer auch von zuhause aus sammeln, wenn er sich in den Kleinen Seelengarten begibt, wo neben dem der Wüste auch noch ein irischer und japanischer sowie jeweils ein Natur- und Klostergarten warten (funktioniert aber nicht gut mit dem Netscape Navigator).