Als noch recht frisch überzeugter Christ hat man es ja gerade hierzulande durch die Alleinherrschaft der Ratio(?) und der Gegenwart der protestantischen Ablehnung von Heiligenverehrung schwer, sich mit diesem Thema zu befassen. Man ist ja auch Kind seiner Zeit, ich bin da wahrlich keine Ausnahme. Walter Nigg hatte ich da als Hilfe ja schon erwähnt - auch wenn er von Verehrung nichts schreibt.
Mit der Mutter Jesu, der Muttergottes, mit Maria ist es wirklich nicht einfacher. So viele Überzeichnungen erweckten in mir zuerst den Eindruck, es nicht mit einer jungen jüdischen Frau aus dem damaligen Israel, sondern einer religiösen Barbiepuppe zu tun zu haben.
Das Buch “Fleisch geworden aus Maria” vom Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke ist mehr ein fach-theologisches Werk als bspw. die von Nigg. Ich ging einfach in “meine” christliche Buchhandlung und wollte mir irgendwas zusammenfassendes über die Mariologie (die Lehre der Kirche über die Stellung Marias im Heilsplan Gottes) kaufen. Das, was das Buch verspricht zu sein, nämlich ein Kurzlehrbuch der Mariologie, ist es auch. Dabei zutiefst biblisch fundiert und hat als Hauptanliegen, die jungfräuliche Empfängnis Jesu in Maria aus der hebräischen Bibel (dem AT) allein(!) zu belegen.
Bis auf die fehlende Übersetzung von griechischen Begriffen ist das Buch erste Sahne, kann ich nur empfehlen.