Sorry, muss noch mal sein.
Wenn jemand einen Film nicht mag, dann kann er das sagen. Wenn er sich Filmkritiker nennt, dann erwarte ich aber, dass er sich zumindest ein wenig, ein klein wenig mit der Materie beschäftigt hat. Und was mir beim (natürlich) Gibson-Film in den letzten Tagen an absoluter Ignoranz begegnet ist, schlägt echt dem Fass den Boden aus. Da macht sich eine WDR 5-Kritikerin in unvergleichlicher Dummheit (ich nehme nicht an, in antisemitischer Absicht) über den rituellen Satz des jüngsten Anwesenden beim jüdischen Pessahfest lustig (hier als Audio-Datei des Originalbeitrages). Da schreibt der Chefredakteur der online-”netzeitung” eine Kritik und hat keinen blassen Schimmer davon, dass der Hilfsträger des Kreuzes der biblische Simon von Zyrene ist (für ihn vielmehr ein Zugeständnis an die Political Correctness, damit nicht alle Juden als böse erscheinen). Erschreckend peinlich für den Mann.
Gut, es gibt auch solche, die den Film zu verstehen scheinen, aber das sind Leuchttürme im Dunkel der Ahnungslosen.
Sachliche Kritik jenseits von Plattitüden an Kameraführung, Darstellung etc. ist ja vollkommen legitim. Aber das findet man nicht. Nein, was man findet, ist eine peinliche Selbstentblößung von Nullwissen (bloß ein wenig religiöse Allgemeinbildung wäre schön, mehr nicht) bei den meisten Filmleuten und Journalisten.
Das sollte den Bischöfen mehr Sorge bereiten als der Film selbst. Denn dies hat er bereits vor Anlauf gezeigt: er trifft hierzulande im Großteil auf von sich selbst überzeugte, aber religiös vollkommen dumme Meinungsmacher.