Gesehen

So, gestern abend habe ich nun endlich den Film “Die Passion Christi” gesehen. Und, wer nicht zu denen gehört, die eine “Das will ich gar nicht alles wissen”-Einstellung bei den Untiefen menschlichen Leides und menschlicher Grausamkeit haben, kann den Film auch gut vertragen.

Unabhängig von meinem eigenen Eindruck, der zwar sehr, aber nicht zu 100% positiv ist (das liegt aber eher an filmischen Elementen, weniger an der Message), zeigen sich angesichts des Filmes vor allem zwei Dilemmata:

Erstens die wirklich nur enorm schwere Überbrückung des absolten Unverständnisses von Nichtchristen (dazu zähle ich hier auch die, die zwar getauft sind, aber keine tiefere Ahnung, weil kein tieferes Wissen haben), die ohne eine Umkehr des Herzens gar nicht möglich ist und u.a. deswegen auch nur in den allerallerseltensen Fällen gelingt. Und zweitens die größer werdende Spaltung innerhalb der Christenheit. Nicht wegen der Konfessionen, sondern über die Grenzen hinweg. Da wird die “Fundamentalisten”-Keule genau schnell geschwungen wie hobbypsycholgisch Sadomasochismus unterstellt. Da wird ein Schreckensgott angeklagt, der im Film gar nicht da ist (man möge ihn mir bitte zeigen).
Jahrzehntelang haben Theologen versucht, das Kreuz weich zu zeichnen, und irgendein dahergelaufener Filmemacher macht das alles innerhalb kürzester Zeit kaputt.

Ich sage keinesfalls, dass der Film jedem das Christentum näher bringt. Mir aber hat er besonders eine Person näher gebracht, neben der “Größe” des Opfers Jesu: seine Mutter.

Nachtrag: besonders toll fand ich den (ersten?) Rückblick, wo Jesus als Zimmermann gezeigt wird und mit seiner Mutter rumalbert.





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