Zertifizitis

Nachdem es in der Industrie schon gang und gäbe ist, ist jetzt (naja, schon seit geraumer Zeit) auch in Krankenhäusern der Boom der Zertifizierungen ausgebrochen. Das geht übrigens ganz schnell: wer zuerst zertifiziert nach selbst festgelegten Standards, hat gewonnen. (Warum gibt es noch kein weltweit geltendes Zertifikat für rheinischen Katholizismus?)

Nun ja, da wollen natürlich die katholischen und evangelischen Krankenhäuser nicht zurückstehen und haben sich was feines ausgedacht, schließlich wächst ja die Konkurrenz bei immr mehr Marktorientierung im Gesundheitsbereich. Es fängt schon einmal an mit dem unglaublich griffigen Namen des Zertifikates, nämlich “ProCum Cert“. Das ist zwar für Leute ohne Latinum kaum zu verstehen, aber wer will die schon (solche mit sind nämlich eher privat versichert…). Aber selbst Latein lässt einen bei einer Übersetzung von “FürMit Zert” recht allein.

Okay, ganz ohne Sarkasmus: ich weiß nicht, ob und was das alles bringen soll. Gehen die Leute nicht mehr in ein Krankenhaus, weil das Zertifikat fehlt? Menschliche Nähe, Respekt vor dem Einzelnen, Empathie und Zuwendung kann man nicht “besiegeln”.





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