Confiteor

“Wieso soll ich etwas beichten, wieso mich schlecht fühlen, ich habe doch gar nichts getan!” Wer kennt so eine Aussage nicht?
Das säkulare deutsche Rechtswesen ist da ein wenig realistischer, es gibt ja auch den Bestand der unterlassenen Hilfeleistung.

Auf WDR5 läuft in der Sendung “Hallo Ü-Wagen” zur Zeit eine sehr interessante Debatte über das Thema “Wann foltern Menschen?”. Natürlich denkt man jetzt an den Irak, aber das Gespräch ging auch sehr schnell zu den Milgram-Experimenten und zu den Fall von angedrohter Folter gegen den Entführer und Mörder von Jakob Metzler.
Ein Teilnehmer der Diskussion sprach von der Situation, in der man, egal was man tut, schuldig wird. Handeln oder nicht, beides lädt einem Schuld auf. Foltert man denjenigen, der weiß, wo die Bombe im Fußballstadion während der WM 2006 ist, so wird man schuldig; tut man es nicht, so hat man Mit-Verantwortung an dem potentiellen Tod vieler Menschen. Ein anderes Beispiel ist das des berühmten Scheines bei der Schwangerenberatung. Was man tut, freisprechen kann einen niemand.
Es gibt manchmal keinen Ausweg aus der Schuld, auch im ganz persönlichen Bereich.

Und wo soll man dann hin, wenn man sich nichts mehr vormachen kann und will, wenn man weiß, dass sich die Schuld nicht weglügen lässt?

Ich bekenne…





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