Bei Licht betrachtet, ist der Unterschied gar nicht so groß. Prinzipiell zumindest. Im Einzelfall dann aber sehr.
Die liberale Gesellschaft ist fast immer für das Leben. So ist sie gegen die Todesstrafe und Krieg. Das findet aber da eine Grenze, wo man selbst betroffen sein könnte und diese Entscheidung für das Leben etwas in Lebensplanung etc. kosten würde: bei der Schwangerschaft und gegen Ende des Lebens, wenn der oder die Alte ernsthaft zur Last fallen könnte (es kommen ja schon alte Holländer nach Deutschland, weil sie zuhause ihrs Lebens nicht mehr ganz sicher sein können). Dieses Lastgefühl wird ihnen auch über Jahrzehnte suggeriert, alles gut durchdacht. Ist nur noch ein Frage von Jahren, wann die Euthanasie auch bei uns legal wird.
Die Kirche dagegen ist immer für das Leben. Die Todesstrafe ist, wenn auch prinzipiell möglich (laut Kirche, ich sehe das anders), auf diesem Planeten nicht im geringsten zu rechtfertigen, der “gerechte Krieg” ebensowenig. (Viele “pro-lifer” in den USA sind übrigens für Irak&Co. und die Todesstrafe, tragen also diese Schilder nicht wirklich zu Recht.)
Jetzt kann mir ja mal jemand erklären, was an der Überzeugung der Kirche schlimm ist. “Igitt, Du bist immer für das Leben, wie intolerant!”