Der Artikel von dem vielgeschmähten Onkel Ratzinger, der ehrlich gesagt die meisten Kritiker intellektuell leicht in den Schatten stellt, ist zwar schon einige Jährchen alt, aber immer noch extrem lesenswert. Wer hätte bspw. gedacht, dass der Kardinal so freimütig (und vollkommen unbemerkt anscheinend) einräumt, die Katholische Soziallehre hätte viele Berührungspunkte mit dem demokratischen Sozialismus?
Gehirnschmalztreibend
Pax et bonum » Anwendbar meint:
14. December 2010Die Webseite von Pax et bonum » Anwendbar
[…] Auch wenn es in diesem Buch um die geistliche Auseinandersetzung mit dem Marxismus geht und um die Stellung, die ein Christ dort einnehmen sollte - während er in vielen sozialen Fragen gar nicht so unsozialistisch denken sollte - ist die Grundausrichtung des Buches bis heute sehr aktuell. Heute ist nicht das alternative Sinnangebot der größte “Konkurrent” im Westen, sondern die Überzeugung, daß es keinen letzten Sinn (mehr) gebe. In den östlichen Bundesländern sind über 80% religiös ungebunden, die meisten von ihnen vermissen anscheinend nichts. Die “Konfessionslosen” stellen mittlerweile die Mehrheit. Das bedeutet nicht, daß es keine Berührungspunkte mit ihnen geben soll, daß man nicht für gemeinsame Ziele arbeiten woll, ganz im Gegenteil. Wenn wir in unseren Lebenswelten mit ihnen zu tun haben, genauso wie mit Gläubigen anderer Religionen, dann ist es unsere Aufgabe, so Madeleine Delbrêl ganz nach dem Evangelium, nicht die Köpfe zusammenzustecken und sich abzusondern, sondern die anderen vorbehaltlos zu lieben suchen. Trotz aller prinzipiell möglichen Kritik an ihren Grundüberzeugungen. […]