San Lucas

Ein Jahr durfte ich an der Medizinischen Fakultät der Universidad de Granada in Spanien studieren (naja, ich war eingeschrieben und ging auch immer hin, aber fleißig ist anders…). Eines der ersten Eindrücke dieser Erfahrung war dies: Feiern können sie gut. Und zwar besonders zu Beginn des Studienjahres. Da jede Fakultät in diesem Landstrich einen eigenen Schutzheiligen hat, dürfen die Mediziner natürlich nicht leer ausgehen - und wer könnte es besser sein als der Evangelist Lukas, der der Überlieferung zufolge auch Arzt war?
Nun, rund um den 18.10, dem Fest des Hl. Lukas, wird dick gefeiert. Es gibt einen offiziellen Festakt, der wirklich kaum jemanden interessiert, und die Straßenparty (meistens an einem anderen Tag), die die gesamte Innenstadt lahmlegt. Denn dann gehen alle Medizinstudenten als irgendetwas verkleidet (’99 waren wir Kapuziner, dieses Jahr gehen sie als Neanderthaler) durch die Innenstadt, klappern die einzelnen Fakultäten ab, verursachen Verkehrschaos, alles wohlgeregelt von der Polizei, trinken gut einen und haben jede Menge Spaß.

Falls sich jemand mal fragen sollte, wozu Schutzheilige auch noch gut sein können: wieder ein Grund zu feiern.





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