Es stellt sich ein seltsames Gefühl bei mir ein. Solange Johannes Paul II. (JPII) noch lebte, habe ich zwar bruchstückhaft oder auch manchmal genauer das gelesen, was er veröffentlichte, manchmal genauer zugehört, aber nicht wirklich, nicht richtig. Dieser Papst war eben die meiste Zeit meines Lebens (ich bin nicht so arg gläubig erwachsen geworden) ein Stein des Anstoßes, einer, der mich nicht kalt ließ, der mich aber auch nicht einfach mal neutral auf ihn blicken ließ. Zuviel Einflüsse von außen hatten mit den Blick versperrt, nicht zuletzt ich selbst dazu auch.
Und jetzt, jetzt interessiert mich sein Erbe, seine “legacy”, viel mehr als zu seinen Lebzeiten. Glücklicherweise ist alles Wichtige im Netz zu lesen. Der Grund für mein Interesse ist nicht seine Art des Todes, sondern vielleicht, so erkläre ich es mir selbst gegenüber, die einfache Tatsache, daß er tot ist.
Erst jetzt kann ich, der nie einen anderen Papst bewußt erlebt hat und der diesen Papst bei all den eigenen ups and downs im Glaubensleben als Konstante sah, vorbehaltlos auf Karol Wojtyla zugehen.
Verpaßt