Die “Zehn Gründe für den Zölibat” von Hans Conrad Zander hatte ich schon gelesen (und hier mal empfohlen), jetzt fand ich zufällig dieses Exemplar, welches es jetzt außerhalb der Buchpreisbindung für viel günstiger gibt.
Dargestellt werden en détail die Gruppe der Menschen, die es zander am meisten angetan haben: die ersten Wüstenväter, Säulenheiligen und ihre Nachfolger.
Und das ganze ist natürlich im typische satirisch angehauchten Zander-Duktus geschrieben (die Frage ist nur ob viele Leser merken, daß er es eigentlich recht ernst meint, wie so viele Satiriker…). Es ist sehr erfrischend zu erfahren, wenn man denn Zanders Quelleninterpretation teilt, daß nicht selten das Exil in die Wüste und auf die Säule alles andere als bloß fromme Ursachen hatte. Zander holt die ersten christlichen Mönche dieses Planeten wieder auf die Erde
zurück, nimmt den Heiligenschein erst einmal weg und schaut sie als ganz normale Kerle an. Gut so. Und an seiner Interpretation kann durchaus einiges dran sein. Interessant besonders seine Ansicht über den Umstand, daß es (seit jeher!) viel mehr Ordensfrauen als -männer gibt und daß das religiöse Vagabundieren aus ähnlichem Grund eher Männersache ist. Mehr wird nicht verraten.