Wenn ich einige der Wünsche und Forderungen höre, die an BXVI gerichtet werden bzgl. dessen, was er sagen solle jetzt in Köln und in Zukunft, dann drängt sich mir ein Vergleich mit meiner beruflichen Erfahrung auf.
Vielleicht liegt es daran, daß besonders die kritischen Stimmen medial “gecovert” werden, aber es ist schon interessant: der Papst soll laut mancher sagen, was gefällt.
“Ich bin der Herr, Dein Arzt”,
so beschreibt Gott u.a. seine Rolle und Wirkung. Der Arzt, der Heilung ermöglicht.
Doch wie heilen, wenn man keine Krankheitseinsicht hat? Was gehört denn vor die Therapie, wenn nicht die Diagnose? Und wenn der Herr durch die Stimme seines Leibes, der Kirche, die Diagnose stellt, wie kann Er dann heilen, wenn sich niemand angesprochen fühlt?
Ich erlebe es häufiger, daß Alkoholiker, Diabetiker, Kettenraucher etc. einfach keinen Anlaß sehen ihr Verhalten zu ändern und auch keine Einsicht in die Folgen ihrer Krankheit und/oder Sucht haben (ich spreche bewußt nicht von Schuld, darum geht es nämlich gar nicht).
Für diese Menschen kann ich nur sehr wenig bis gar nichts tun. Auf geistlicher Ebene kann auch die Kirche, kann selbst der Herr nur wenig für andere Kranke und Süchtige tun - denn Er gibt uns eine Freiheit, die Ihn ans Kreuz geführt hat und uns häufig ins Elend führt.
(Nachtrag: anscheinend sind Deutsche heiliger als Italiener und Franzosen).