Als, nein, nicht Fan, sondern großer Freund meiner Muttersprache habe
ich mir vorgenommen, diesen Blog von einigen Anglizismen zu befreien.
Da Wörter wie “Blog” mittlerweile deutliche eigenständige Konnotationen
haben, und ich ja auch gar nichts gegen bereichernde Wörter habe, ist
das nicht überall gewollt. Aber vielleicht sind einige kleine
Änderungen ja schon aufgefallen (ich fange aber jetzt nicht an, alte Beiträge zu durchforsten).
Mir ist schon seit Jahren aufgefallen, daß insbesondere Menschen
Anglizismen propagieren, die des Englischen überhaupt nicht
hervorragend mächtig sind (so zumindest in meinem persönlichen Umfeld).
Die englische Sprache ist zu schön, um sie leihweise und bruchstückhaft
zu verhunzen (ich hatte mit einem Bekannten in der Schule den privaten
Wettbewerb, bei Klassenarbeiten möglichst selten benutzte Worte
einzuflechten, wie bspw. “lest” oder “to fathom”).
Nachdem ich vorgestern voller Begeisterung meinen Schlüssel zum
Eintritt in deutsche Lyrik gefunden habe (welcher da wäre: selber
laut(!) lesen, die Lautmalerei, die Stimmung, den Klang … alles
mitempfinden), fiel mir mal wieder auf, wie reich doch diese Sprache ist.
Im Anfang war das Wort.
En el principio existía el Verbo.
In the beginnig was the Word.
Ist es nicht dem Wort angemessener, es in der je so unterschiedlichen
Sprache zu ummanteln? Franziskus lehrt uns, daß jedes Wort zu schützen
und zu achten ist, da man aus vielen noch so unterschiedlichen Wörtern
Seinen Namen formen kann. Ich denke, dies mag einer der Gründe sein,
warum wir für jedes unnütze Wort einmal vom Wort selbst angefragt
werden.
Wiedergefunden habe ich viele Schätze der dt. Sprache übrigens bei
Rilke - und die Gedichtsammlung heißt passenderweise “Rilke Reloaded”
und im Untertitel “Der Reader zum Rilke Projekt”. Insofern zu allem
hier ein Zwinkern.