Daß vor 40 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil beendet wurde und viele immer noch nicht umgesetzte Impulse und Anordnungen für Einstellung und Leben der Kirche gebracht hat, ist derzeit in vielen Publikationen, Artikeln etc. zu vernehmen. Es lohnt sich wirklich immer, das authentische Erbe dieses Konzils aufzunehmen, nämlich die Texte der Konstitutionen und Dekrete.
Die Kirche in Deutschland hat durch zwei Synoden versucht, die Ergebnisse des Konzils für die lokalen Gegebenheiten umzusetzen, in Westdeutschland durch die Würzburger Synode (1971-75) und in den ostdeutschen Bezirken der Bistümer (kirchlicherseits wurde die Teilung Deutschlands nie voll anerkannt) durch die nahezu vergessene Pastoralsynode von Dresden (1973-75), deren Texte ich im Netz auch nicht finden kann.
Die der Würzburger Synode sind dagegen sehr gut zugänglich.
Und auch sehr empfehlenswert, auch wenn ich erst kleine Bruchstücke gelesen habe und mir noch keine Meinung bilden kann. Ein Zitat aus dem Beschluß “Unsere Hoffnung”:
Eine kirchliche Gemeinschaft in der Nachfolge Jesu hat es hinzunehmen, wenn sie von den „Klugen und Mächtigen“ (1 Kor 1, 19-31) verachtet wird. Aber sie kann es sich - um dieser Nachfolge willen - nicht leisten, von den „Armen und Kleinen“ verachtet zu werden, von denen, die „keinen Menschen haben“ (vgl. Joh 5,7). Sie nämlich sind die Privilegierten bei Jesus, sie müssen auch die Privilegierten in seiner Kirche sein. Sie vor allem müssen sich von uns vertreten wissen.
Wäre mal wieder täglich neu zu bedenken, nicht wahr?