Verbindung

Es ist eine Verbindung, deren logische Notwendigkeit sich mir noch nicht erschlossen hat, obwohl sie nahezu immer zusammen auftreten. Warum protestiert die Linke immer auch für das Recht auf Abtreibung? Warum gehört es dazu, wenn man für Pazifismus, also eigentlich gegen das Töten ist? Wieso gehört es dazu, wenn man für ökologische Politik ist, wenn man gegen wirtschaftlichen absoluten Liberalismus ist? Warum ist die Verteidigung des Lebensrechtes Ungeborener gleich “Mittelalter”?

Mir sind viele Aspekte dessen, was das linke Spektrum des politischen Daseins fordert, durchaus sympathisch. Deswegen verstehe ich ja nicht, warum das Abtreibungsrecht notwendigerweise in ihren Katalog dazugehört. Es ist sehr schade, denn gerade auf globalem Niveau wären säkulare sozial Aktive und die Kirche sehr gute Allianz-Partner. Doch die ständige einhergehende Forderung des Rechtes auf Abtreibung gar als Menschenrecht (sic!, Töten als Menschenrecht!) macht es der Kirche nicht möglich zusammenzugehen. Eine große Chance wird da vertan, den globalen Marktanbetern, bei denen die Wirtschaft nicht Dienst am Menschen ist, die Stirn zu bieten.





2 Kommentare zu “ Verbindung”

  1. Petra meint:


    Die Webseite von Petra

    Auf diese Inkonsistenz weist ja schon Johannes Paul II in “Evangelium Vitae” hin:

    Auf der einen Seite sprechen die verschiedenen Menschenrechtserklärungen und die vielfältigen Initiativen, die von ihnen inspiriert werden, von der Durchsetzung einer moralischen Sensibilität auf Weltebene, die sorgfältiger darauf achtet, den Wert und die Würde jedes Menschen als solchen anzuerkennen, ohne jede Unterscheidung von Rasse, Nationalität, Religion, politischer Meinung und sozialem Stand.

    Auf der anderen Seite setzt man diesen edlen Proklamationen leider in den Taten ihre tragische Verneinung entgegen. Diese ist noch bestürzender, ja skandalöser, weil sie sich in einer Gesellschaft abspielt, die die Durchsetzung und den Schutz der Menschenrechte zu ihrem Hauptziel und zugleich zu ihrem Ruhmesblatt macht. Wie lassen sich diese wiederholten Grundsatzbeteuerungen mit der ständigen Vermehrung und verbreiteten Legalisierung der Angriffe auf das menschliche Leben in Einklang bringen? Wie lassen sich diese Erklärungen in Einklang bringen mit der Ablehnung des Schwächsten, des Bedürftigsten, des Alten, des soeben im Mutterschoß Empfangenen? Diese Angriffe gehen in die genau entgegengesetzte Richtung wie die Achtung vor dem Leben und stellen eine frontale Bedrohung der gesamten Kultur der Menschenrechte dar.

    Und er gibt dafür auch gleich eine Begründung:

    Auf einer anderen Ebene liegen die Wurzeln des Widerspruchs zwischen der feierlichen Bestätigung der Menschenrechte und ihrer tragischen Verweigerung in der Praxis in einer Auffassung von Freiheit, die das einzelne Individuum zum Absoluten erhebt und es nicht zur Solidarität, zur vollen Annahme des anderen und zum Dienst an ihm veranlaßt. Wenn es wahr ist, daß sich die Auslöschung des ungeborenen oder zu Ende gehenden Lebens mitunter auch den Anstrich eines mißverstandenen Gefühls von Altruismus und menschlichen Erbarmens gibt, so kann man nicht bestreiten, daß eine solche Kultur des Todes in ihrer Gesamtheit eine ganz individualistische Freiheitsauffassung enthüllt, die schließlich die Freiheit der “Stärkeren” gegen die zum Unterliegen bestimmten Schwachen ist.
    (beide Zitate aus EV 18)

  2. Petra meint:


    Die Webseite von Petra

    Warum ist die Verteidigung des Lebensrechtes Ungeborener gleich “Mittelalter”?

    Na ja, weil wenn sie nach einer Gesellschaft suchen müssten, die ihre eigene Position teilt, dann hätten sie schon mindestens bis zu den auf dem Taigetos bei Sparta ausgesetzten “schwachen” Kindern oder zu heidnischen Kinderopfern aller Art (von Karthago bis zu den Azteken) zurückgehen müssen… ;-)


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