Es hört mal wieder auf

Bald beginnt die Große Fastenzeit (ja, es gibt auch kleine, aber das beachte ja auch ich kaum…). Und fromme Gemüter, zu denen ich mich auch zähle, fragen sich dann wieder landauf landab, wie soll denn dieses Jahr gefastet werden, was soll das konkret heißen etc.

Vielleicht sollten wir, nein, ganz sicher sollten wir häufiger bei unserern Geschwistern, den Orthodoxen (von wegen Schwesterkirche und so) nachschauen und nachfragen, denn sie haben nicht nur diesbzgl. eine jahrhundertelange bewährte Tradition. Die Regeln sind ganz einfach (und sind natürlich kein Selbstzweck, aber das ist ja klar):

Vollständiges Fasten, wie in den Grossen 40-tägigen Fasten vor dem Auferstehungsfest vorgesehen, bedeutet Abstinenz von Fleisch, Eiern, allen Milchprodukten, Fisch, Wein und Öl. Der Speiseplan besteht also praktisch nur aus Gemüse, das ohne Öl zubereitet wird, Kartoffeln, Reis und Brot, wobei den Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen jeder Art, Linsen) besondere Bedeutung zur ausgewogenen Ernährung zukommt.

Im Gegensatz zur orthodoxen Tradition gelten die Sonntage bei uns überhaupt nicht als Fastentage, dort eingeschränkt. Sehr beachtenswert folgender Hinweis:

Dabei ist jedoch immer zu bedenken, dass die Fasten keine Zwangsjacke darstellen, sondern eine Hilfe, die die Abhängigkeiten aufheben und uns auf das Gebet hin orientieren sollen.
Dadurch gehört auch weitestgehender Verzicht auf “Zeitvertreib” und Unterhaltungsmedien.
Ernsthafte Bemühungen in der Überwindung persönlicher Schwächen sind notwendige Begleiter sinnvollen Fastens.
Hingegen sollte bei gesundheitlichen Problemen wirklich nur Überflüssiges dem Fasten unterworfen werden.
Damit hier keine Willkür oder unheilsame Unsicherheit aufkommt, sollte man sich immer mit dem “Geistlichen Vater”, zu dem ein jeder Christ für seinen Nächsten werden kann, absprechen!

Ganz einfach und klar, kein Exzeß, wohltuend ausbalanciert und dennoch nicht “easy-going”. Ich habe es selbst noch nicht so gemacht, aber warum nicht? (Okay, ich hätte einen Grund: ich habe derzeit noch keine Küche, aber das wird sich ändern…)





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