Schon wieder ein Beitrag über Politik (nein, dies wird kein politischer Blog, aber vielleicht wird er dadurch “katholischer”). Ich möchte nur auf eine sog. “Lebensbeichte” hinweisen, die ich schon vor längerem mal las und bei der ich einige Parallelen zu mir sehe, wenn auch aufgrund der anderen Jugendzeit vor verändertem Hintergrund (der Mann könnte mein Vater sein). Und Menschen, die “die Welt verändern” möchten, sehe ich immer sehr zurückhaltend (bezieht sich auf den Schluß dort), zumal wenn ihre Welt den ganzen Planeten meint…
Auszug aus diesem Link:
Als ich mich mit Ende Zwanzig für den Journalismus entschied, heuerte ich selbstverständlich in ökosozial mustergültigen Redaktionen an. Doch eigentlich war ich schon damals fürs Linkssein verloren. Ich wusste es nur noch nicht. Doch dann lernte ich den Typus des deutschen Karrierelinken im Arbeitsalltag kennen. Das gab mir den Rest. Nach und nach fing ich an, manche konservativen Kollegen sympathischer zu finden. Da gab es welche, die achteten auf fair play, zeigten soziale Verantwortung und leisteten praktische Hilfe. Vielleicht lag es an einer christlichen Grundhaltung, vielleicht wollten sie mir demonstrieren, dass sie “doch gar nicht so sind”. Wie dem auch sei, bei meinen Gesinnungsgenossen suchte ich solche einfachen menschlichen Qualitäten meistens vergeblich. Es reichte ihnen, für das globale Gesamtgute zuständig zu sein, was zählten da schon die Alltagsprobleme einer Sekretärin. Ja, ich weiß: Natürlich gibt es statistisch vermutlich ebenso viele rücksichtlose Konservative wie soziale Linke. Nur ist mir dummerweise die umgekehrte Kombination viel häufiger begegnet.