Als ich dieses Buch fand, in einem Klosterbuchladen und zu herabgesetztem Preis, dachte ich: ach, mal wieder was “Neues” franziskanisches, naja, Du hast ja eh schon mehr oder weniger die wichtigsten Sachen.
Und dennoch, wie bei manchen Buchthemen, ich nahm es mit, so teuer ist es ja nicht.
Es stellte sich heraus, daß es ein wirklicher Edelstein an franziskanischer Literatur ist. Wenn man “Franziskaner” hört und überlegt, was die so tun, dann denkt man an Sozialarbeit, an Friedensarbeit, an Ökologie etc.
Das ist auch alles richtig und wichtig, doch hier wird einmal der Urgrund dessen herausgestellt, der die Franziskaner und Klarissen (letztere sind ja eh bedeutend kontemplativer, eben im abgegrenzten Kloster lebend) dazu bringt, solches zu tun (bzw. bringen sollte, da liegt menschelt es auch sehr).
Was unterscheidet franziskanische Spiritualität bspw. von der der Benediktiner? Wie sehen sie die Welt und den Nächsten? Wie sehen sie den Mitmenschen anders als andere? Was ist franziskanische Mystik, wie unterscheidet sie sich vom Einheitsstreben mancher östlicher Religionen?
Und vor allem und am wichtigsten: was hat das mit mir zu tun, ja, im wahrsten Sinne des Wortes und ganz im heute: was habe ich davon?
Dies alles und mehr beantwortet dieses Buch auf eine sehr gute Weise, sozusagen anwenderfreundlich.
Für alle franziskanisch Interessierten: lesen. Und versuchen zu leben. Für mich wird es eine immer wieder wichtige Quelle werden.