Soso

Es gibt schon interessante Phänomene und Erklärungen, die Menschen so abgeben. Ein beliebtes in der Kirche ist es stets (gewesen), daß man von der Kirchenlehre abweichende eigene Überzeugungen als “frei” tituliert und auch manches Mal die anderen dagegen, die mit der Kirche glauben, als in etwa gegenteilig tituliert, zumindest was das Denken angeht.

Dabei kann es sogar soweit kommen, daß jemand die Göttlichkeit Christi leugnet und sich dennoch ein Christ nennt (keine Ahnung, was da noch christlich dran ist, aber wie auch immer…)
Vielleicht darf man sich ja auch Jude nennen und dabei die Existenz eines jüdischen Volkes leugnen oder sich Muslim nennen und die Prophetenschaft Muhammads leugnen in der Logik solch eines “Christen”.

Kein Witz, man kann hier als mp3 hören, gar nicht so witzigerweise unter dem Untertitel “Muß das Christentum neu geboren werden?” bei sinnigerweise “Katholische Welten” (was ist daran katholisch?), wie das Menschen von sich sagen - also behaupten, sie seien Christen ohne Gottes Sohn.

Sachen gibt’s …





5 Kommentare zu “ Soso”

  1. LePenseur meint:


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    Dabei kann es sogar soweit kommen, daß jemand die Göttlichkeit Christi leugnet und sich dennoch ein Christ nennt (keine Ahnung, was da noch christlich dran ist, aber wie auch immer…)

    Nun, Sie werden doch den Arianern nicht das Christ-Sein absprechen wollen! Auch die Sozinianer und die Unitarier (d.h. deren christliche Fraktion, also z.B. die Siebenbürger) sind wohl Christen — was sonst sollten (und wollten) sie den sein?

    Christen sind Personen, die dem Vorbild und Beispiel Christi folgen. Ob sie glauben, daß dieser nun “Gottes Sohn” in dem Sinne ist, wie es die Trinitarier glauben — also in den Lehr- und Leerformeln des Nizänums —, oder ob sie ihn als besonderen “Sohn” unter uns anderen Söhnen sehen, ändert m.E. nichts daran. Christ-Sein ist letztlich ein Tun, nicht ein dogmatisches Bekenntnis.

  2. Ralf meint:


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    Doch klar spreche ich u.a. den Arianern das Christsein ab. Wer das Große Glaubensbekenntnis nicht bekennt, ist kein Christ.
    Sein ist etwas anderen als Tun.

    Gandhi war kein Christ, auch wenn er in seinem Tun eher Christus nachfolgte als die meisten Christen.

  3. LePenseur meint:


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    Wer das Große Glaubensbekenntnis nicht bekennt, ist kein Christ.
    “Bekennt” nicht im Sinne von “rezitieren kann”, sondern von “daran glaubt” — dann sind vermutlich 90% der “Christen” keine. sie brauchen nur einschlägige Umfragen anzusehen: es gibt — außer ein paar “Hardcore-Katholiken” (jetzt rastet Kollege Str1977 vermutlich gleich wieder aus und zeiht mich des Beschimpfens …) glauben die allermeisten “Christen” (die man deshalb nur in anführungszeichen setzen dürfte) an das eine oder andere im Credo nicht. Von der Auferstehung es Fleisches, über die Höllenfahrt, über die Jungfräulichkeit Mariens, über die Himmelfahrt Christi etc. etc.

    Nur wenige glauben wirklich alles davon (nach meiner Schätzung sind wohl 10% noch zu hochgegriffen) — und alle anderen wären dann nach Ihrer Definition “Nicht-Christen”?

    Sein ist etwas anderes als Tun.
    Keine Frage. “Sein” ist aber auch etwas anderes als ein (Lippen-)Bekenntnis.

  4. Ralf meint:


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    Ich sehe mich außerstande, irgendeine Prognose bezüglich Prozentpunkten abzugeben - ich sehe nicht in das Herz der Menschen - aber wer das Credo explizit und überzeugt nicht glaubt, der ist kein Christ.

  5. LePenseur meint:


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    Wenn sie sagen “… ist für mich kein Christ”, so ließe ich das ja gelten. Sie können natürlich Ihre Definition von Christ-Sein daran festmachen.

    Ich für meinen Teil käme nicht auf die Idee, Sie als Nicht-Christen zu bezeichnen, bloß weil Sie im Gegensatz zu mir an die Trinität (und diverse andere Sätze des Credo) glauben.

    Wie auch immer: ich danke Ihnen für den mp3-Link. Nicht, daß mir alles daran zugesagt hätte (das kommt überhaupt selten vor und ist auch nicht ein besonderes Entscheidungskriterium für mich), aber es war — abgesehen davon, daß Theologen, insbesondere deutsche, allesamt von “des Gedankes Blässe angekränkelt” wirken — durchaus interessant, die unterschiedliche Begründung von theistischen und deistischen Standpunkten zu hören.


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