Der Buchumschlag sagt eigentlich nur, daß der Autor, Dogmatiker aus Bonn und von mir wegen seiner nüchtern fundierten orthodoxen Argumentation gerne gelesen, gegen die sog. Pluralistische Religionstheologie anschreiben würde. Doch das Buch ist viel mehr, es ist eine komplette Christologie und zeigt die spannende Entwicklung der Dogmatisierung bis zu dem sehr spannenden Fragen der Neuzeit und Postmoderne (z.B.: was genau ist denn jetzt Erlösung?).
U.a. zeigt sich am Thema Christologie auch, daß es natürlich schon in der Alten Kirche Dogmenentwicklung gegeben hat- sowohl von ostkirchlich-orthodoxer wie lateinisch-traditioneller Seite habe ich dagegen des öfteren gelesen, daß Weiterentwicklung ein Zeichen für Abfall vom rechten Weg sei.
Das Buch ist anspruchsvoll, man kann es nicht so in einem Rutsch durchlesen, dazu ist es aber auch nicht gedacht. Eine Unmenge an Literaturangaben und Primärquellen hat dabei der Autor durchgeackert, alleine das verdient schon Respekt.
Leider gibt es ein kleines Manko für ein Buch, das sich nicht explizit an Theologie-Studenten richtet - das aber mehr dem Lektorat des Verlages auffallen sollte - die griech. Wörter werden nicht immer in lateinischem Alphabet wiedergegeben. Für Menschen wie mich, die ihre Kenntnisse weniger griechischer Buchstaben dem Mathe- und Physik-Unterricht der Schule vedanken, ist das manchmal hinderlich.
Ansonsten: für Interessierte sehr zu empfehlen!