An einem anderen Ort las ich von einem zur Zeit bastelnden Blogger folgende super Erklärung des “Fegefeuers”, des - richtig übersetzt - Reinigungsortes:
Ich stelle mir aber einen Typen vor, der eine Bank ausraubt. Er schleppt das Diebsgut an ein sicheres Versteck und hat vor, sich seines Lebens zu freuen. Es will ihm aber nicht gelingen: Reue kommt auf. Da hört er, daß die Regierung eine Generalamnestie über reuige Bankräuber erlassen hat. Er geht hin, sein Schuldschein wird ohne Gegenleistung durchgestrichen. Er freut sich und lebt den Rest seines Lebens zufrieden vor sich her.
Das wäre (ein wenig zu platt) eine evangelikale Version.
Ich drücke dieselbe Geschichte auf Katholisch aus: Reue kommt auf und er geht zur Sammelstelle für Schuldscheine. Und da stellt er fest, daß der König längst wie ein Vater auf seine Heimkehr gewartet hat. Vorbehaltlos streicht er ihm den Schuldschein und nimmt den Räuber an Sohnes statt an. In seiner Freude trennt sich der Bankräuber von dem Diebsgut. Mehr als das: In der Güte des Vaters erkennt er sehnsüchtig, wie wenig Königliches an ihm ist. Er sehnt sich schmerzlich danach, das Räuberische an seinem Wesen abzulegen.
Damit haben wir das ganze »Konzept« der Läuterung: Ich wachse in der Liebe, und ich erlebe in einer Art heilsamem Schmerz meinen eigenen Mangel an Liebe.
Wenn ich – aus welchen Gründen auch immer – in meinem Leben damit nicht zu Ende komme, sagt das Neue Testament, werde ich gerettet »wie durch Feuer hindurch«. Das bedeutet nicht, daß ich Brandflecken am Popo habe, sondern daß mich Gott erst in die Lage versetzt, die Ewigkeit mit Ihm genießen zu können.
Das ist das sogenannte »Fegefeuer«: Ich weiß, daß ich bereits gerettet bin und danke Gott dafür, daß er mir hilft, »dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden«.