1. Unter den geistlichen Gemeinschaften, die vom Heiligen Geist in der Kirche erweckt worden sind, vereint die franziskanische Familie alle jene Glieder des Volkes Gottes, Laien, Ordensleute und Priester, die sich zur Nachfolge Christi in den Fußspuren des hl. Franziskus von Assisi berufen wissen.
Auf verschiedene Art und Weise, aber im lebendigen Miteinander, wollen sie das gemeinsame Charisma des Seraphischen Vaters im Leben und in der Sendung der Kirche vergegenwärtigen.2. Innerhalb dieser Familie hat die Franziskanische Gemeinschaft ihre eigene Stellung. Sie stellt sich dar als eine organische Einheit aller katholischen Gemeinden und Gruppen in der weiten Welt, in denen sich Brüder und Schwestern mit ihrem Versprechen verpflichten, das Evangelium zu leben in der Weise des hl. Franziskus und mit Hilfe dieser von der Kirche bestätigten Regel. So bemühen sie sich, unter dem Anruf des Heiligen Geistes in Erfüllung ihrer weltlichen Pflichten nach der vollkommenen Liebe zu streben.
In diesen beiden ersten Absätzen des ersten Kapitels der Regel des weltlichen Franziskanerordens (OFS) steckt eigentlich in Essenz schon alles drin.
- das Christsein nach dem Vorbild des Hl. Franz von Assisi ist von Gott Heiliger Geist selbst gewollt. Diese Nachfolge ist nicht besser oder schlechter als andere, sie ist aber sehr wohl eine angemessene und von der Kirche gewollte Art und Weise dem Herrn nachzufolgen.
- die Kirche möchte, daß diese Art der Nachfolge (”Charisma”) in der Kirche präsent ist.
- die Mitglieder der Franziskanischen Gemeinschaft (eben des OFS) streben nach der vollkommenen Liebe! Mehr geht nicht! Mehr muß auch nicht, denn die vollkommene Liebe ist Er selbst. Das ganze “in Erfüllung der weltlichen Pflichten” ist auch nicht gerade einfach…
Eigentlich könnte da die Regel schon aufhören, doch natürlich interessiert auch ein wenig mehr die Art der Nachfolge, was sie von anderen so unterscheidet. Wichtig schon hier ist der Begriff der Liebe, der war für Franziskus essentiell. Die Liebe zu leben suchen, jeden Tag, gegenüber jedem.
Schwierig, aber möglich - mit Gottes Hilfe, die man dann Gnade nennt.
Dabei ist diese Regel dann kein juridisch einklagbarer Gesetzestext, sondern eine Hilfe, das Ziel der vollkommenen Liebe zu erreichen.
Bald mehr.
Pax et bonum » Regel 2.3 meint:
3. November 2010Die Webseite von Pax et bonum » Regel 2.3
[…] Vorherige Teile: 1.1, 1.2, 2.1, 2.2 6. Mit Christus in der Taufe begraben und auferweckt, sind sie lebendige Glieder der Kirche. Durch das Versprechen werden sie mit ihm noch inniger verbunden und so zu Kündern und Werkzeugen seiner Sendung unter den Menschen, indem sie durch ihr Leben und ihr Wort Christus verkünden. Vom hl. Franziskus inspiriert und mit ihm dazu berufen, die Kirche zu erneuern, verharren sie mutig in der vollen Gemeinschaft mit dem Papst, den Bischöfen und Priestern. Sie pflegen mit ihnen einen offenen und vom Glauben getragenen Dialog, der das apostolische Wirken der Kirche befruchtet. […]