Selbst Menschen, die sich entschieden haben, intensiv geistlich zu leben, bleiben sich nicht selten spirituell fremd. Ihre religiösen Grundempfindungen widerstreben einander, finden keine trosthafte Übereinstimmung. Es kommt keine spirituelle Empathie zustande.
Ich behaupte einmal, daß jeder Mensch, der versucht geistlich zu leben, dieses Phänomen kennt, besonders als Konvertit oder Revertit (Neu- oder Wiederentdecker). Gerade solche suchen Anschluß, suchen Mit-Begeisterte und finden vielleicht auch ebenfalls sehr gläubige Menschen, um dann festzustellen, daß sie doch ganz anders ticken.
Entscheidend dabei ist nicht die Ursachenforschung, sondern wie man diesem Umstand für alle fruchtbar machen kann. Eigentlich traut jeder dem Geist zu wenig zu und versteht selten, wie Er bei anderen so anders und anderes wirken kann als bei einem selbst (sieht man auch manches mal hier unter Blogbetreibern).
Dieser Artikel, der den Titel auch dieses Beitrages trägt und von dem das Zitat entnommen ist, geht auf diese Frage genauer ein. Ungeheuer wichtiges Thema. Empfehlenswert.
Steffen meint:
9. August 2010Die Webseite von Steffen
Vielleicht ist es deswegen so, dass der katholische Glaube nicht einfach mit ein paar Grundüberzeugungen auskommt, sondern man schon in die Tiefe gehen muss. Sonst wäre die Kluft noch größer, als ohnehin schon.
Ralf meint:
10. August 2010Die Webseite von Ralf
Ehrlich gesagt glaube ich beides nicht - der katholische Glaube ist eigentlich recht einfach, wenn man vertraut. Und die Kluft ist deswegen groß, weil man dem Geist nicht zutraut, in anderen anders zu wirken als in einem selbst (siehe Beitrag). Spirituelle Solidarität bedeutet eben, sich hier auf den Geist einzulassen und dessen Größe und Weite anzuerkennen, somit Ihn im anderen zu sehen.