Der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, der normalerweise nicht in einen Gottesdienst jeglicher Art geht, liegt bei
94%
(das kann ich auf Wunsch gerne vorrechnen).
Wenn man also schon zu der verschwindenen Minderheit von 6% gehört, dann auch noch innerhalb dieser Gruppe zu einer wahrscheinlich noch einmal so kleinen Minderheit, die nahezu mit allem einverstanden ist, was die Kirche lehrt - dann, ja dann darf man sich nicht wundern über die Menge an Wind, die einem ggf. ins Gesicht bläst.
94%. Und diese kleine Minderheit von 6% meint, sie wäre gesellschaftlich wichtig. Selbstbetrug knapp oberhalb der Wahrnehmungsgrenze.
Peter Esser meint:
20. October 2010Die Webseite von Peter Esser
Gesellschaftliche Wichtigkeit (Bedeutung) ist ja keine quantitative Aussage. Unter Umständen kann der berittene Bote die wichtigste Person in einem Heer sein …
(War da nicht einmal was mit Himmelreichgleichnissen?)
Ralf meint:
20. October 2010Die Webseite von Ralf
Mir geht es darum, daß die “praktizerenden” Christen merken, insbesondere die innerkirchlich sozialisierten vom Schlage Volkskirche “dat wa scho imma so!”, wie wenig faktisch relevant ihre Meinung im politisch-innerweltlichen ist (versus gefühlt als traditionell wichtig wahrgenommen).
Dazu geht es auch darum, kurz anzumerken, wie wenig der Islam unser Hauptaugenmerk sein sollte. Man kann sich natürlich auch auf Nebenkriegsschauplätze stürzen, aber warum?
Stephanie meint:
30. October 2010Die Webseite von Stephanie
Lieber Ralf,
dieses Thema habe ich unter “kognitive Minorität” (zu finden ab der 58/59 Minute) bei Hans Conrad Zander gefunden, vielleicht interessiert es dich ja:
http://www.kathtube.com/player.php?id=17799
Achja… der Vortrag ist eine Lesung aus einem seiner Bücher, es geht um den Zölibat.
Ralf meint:
1. November 2010Die Webseite von Ralf
Das Buch kenne ich, hab es schon vor rund 10 Jahren gelesen.
Imrahil meint:
15. November 2010Die Webseite von Imrahil
>>Mir geht es darum, daß die “praktizerenden” Christen merken, insbesondere die innerkirchlich sozialisierten vom Schlage Volkskirche “dat wa scho imma so!”, wie wenig faktisch relevant ihre Meinung im politisch-innerweltlichen ist (versus gefühlt als traditionell wichtig wahrgenommen).
Äh… mit Verlaub gesagt… und was haben wir davon? Ich bezweifle nicht, daß unsere Meinung “faktisch irrelevant” ist, aber: dürfen wir das nicht verdrängen?
Immerhin ist unsere Meinung schon allein deswegen relevant, weil wir in allem Selbstbewußtsein freie Menschen sind mit einem Kopf zum Denken. Und alle von ernsthaften Menschen außerhalb von Scherzerklärungen geäußerten Vorstellungen sind relevant. Müssen wir da im Oswald-Spengler-Stil vor dem übermächtigen Schicksal der unabänderlichen großen Masse resignieren?
Das alles jetzt sogar ohne das Argument, daß wir ja im Grundsatz (wenn auch nicht notwendig in allen persönlich gezogenen Schlußfolgerungen) diejenigen sind, die recht haben, was “erschwerend dazukommt”.
PS: Nicht nur “dat war schon immer so”, sondern die klassischen drei Hauptargumente lauten natürlich:
“1. des hamma imma scho genauaso gmacht,
2. wo kaammamaran da hi,
3. da kànnt ja a jeda kemma”.
-:)
PPS: Zum Schluß sei noch angemerkt, daß wir schon auch “faktische” Relevanz haben; und wenn es allein deswegen ist, daß die Agnostiker bislang noch genügend gesunden Menschenverstand gehabt haben, keine kirchenfremden Rituale und Liturgien einzuführen. Man braucht immer noch die Kirche, um Gedenkfeiern wie für den jetzt gerade vergangenen Volkstrauertag durchzuführen. (Ich sage natürlich nicht, daß das, wenn es das einzige wäre, faktisch ermutigend ist.)
Ralf meint:
15. November 2010Die Webseite von Ralf
Verdrängen darf man alles Wirkliche (wie ja auch die meisten die Wahrheit des Glaubens ablehnen) - aber darauf hinweisen ebenso.
Imrahil meint:
15. November 2010Die Webseite von Imrahil
Hinweisen darf man auf alles Wirkliche - aber worauf wolltest Du mit Deinem Hinweis hinaus?
Ralf meint:
30. November 2010Die Webseite von Ralf
Das habe ich im Beitrag geschrieben.