Einfach mal was anderes probieren

Wer sich öfters im Netz aufhält, das ganze auch noch in katholischen Kreisen, wird feststellen, daß es eine starke Polarität der Positionen gibt. Es wird viel gestritten, viel übereinander geurteilt, viel be- und auch verurteilt. Entweder “links” über “rechts” oder umgekehrt (wobei sich keine Seite selbst je so nennen würde), alles ist dabei - und irgendwie scheint sich jede Gruppe auch zu genügen. Die einen ärgern sich, daß sich die Kirche (das sind die anderen) mit ihren Regeln und dem Verhalten nicht so ändert, wie sie es gerne hätten, sie anderen ärgern sich, daß die einen meinen, daß alles verhandelbar und änderbar wäre.

Über diesen nicht gerade zufriedenstellenden Zustand mache ich mir schon länger Gedanken, das ganze ist nicht gerade einladend, so menschlich verständlich dieser Dauerzustand (ich glaube es war nie wirklich anders) auch sein mag.

Und dann - eigentlich schon super oft gelesen - kam letzten Freitag in der Laudes mal wieder diese Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kirche, die in Ephesus ist:

Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, stärkt und dem, der es hört, Nutzen bringt.

Eigentlich ganz einfach.

Und genau das möchte ich jetzt mal probieren, hier auf dem Blog.

Lichter aufstellen, sich nicht übers Dunkel beschweren.

Böses darf böse genannt werden, aber der Ton macht die Musik. Denn das Wort muß ja nicht böse sein.





5 Kommentare zu “ Einfach mal was anderes probieren”

  1. FingO meint:


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    Bei Facebook würde man sagen “Like!”

  2. Benedikt meint:


    Die Webseite von Benedikt

    “Lichter aufstellen, sich nicht übers Dunkel beschweren.”
    Dieser Post ist hält selbst nicht ein, was er sich vornimmt.

  3. Stephanie meint:


    Die Webseite von Stephanie

    Lieber Benedikt,
    ich verstehe deinen Kommentar nicht…
    Ich habe Ralf so verstanden, dass es darum geht, nicht “die anderen” abzuurteilen und sich in gegenseitigen Vorwürfen und Beschwerden zu ergehen, sondern wieder mehr auf ein gemeinsam zu achten.
    Und dass man Feststellungen und Berichte eben nicht in verurteilender Weise tätigen sollte, sondern sich seiner Worte/Wortwahl und ihrer Wirkung bewusst sein/werden sollte…
    Und ich persönlich kann mich diesem Wunsch und Vorhaben nur anschließen, denn die Grabenkämpfe innerhalb der Kirche werden bisweilen mit ganz schön scharfer Munition ausgetragen und man fragt sich dann schon, ob es nicht ein Irrwitz ist, sich selbst (Wir als Kirche) solche Wunden schlagen zu müssen, ganz besonders auch unter den Vorzeichen, in welcher Situation sich der christliche Glaube befindet…
    Es war aber keine Rede davon zu nichts und niemandem Stellung zu beziehen und nur noch salbungsvolle Äußerungen zu tätigen, denn dann wäre ein Blog ja nur noch verschriftlichter innerer Monolog.

    Nunja, das zumindest war mein Eindruck. Ralf möge mich aber korrigieren, wenn und wo ich seine Worte missverstanden habe.

    Einen segensreichen und guten Wochenanfang!

  4. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Erst einmal danke für die Kommentare.

    Ich kann Benedikts Einwand verstehen, weil ich ja zu Beginn den Umgang miteinander als “nicht zufriedenstellend” bezeichnet habe und somit schon ein wenig das Dunkel beschrieben und beurteilt habe.

    Ich hatte mir auch zuerst überlegt, ob ich so einen Beitrag generell schreiben soll, es einfach ohne groß TamTam machen wäre vielleicht sogar besser gewesen.

    Aber andererseits wäre es ein Wunsch von mir, wenn sich mehr Blogger dazu entschließen könnten, sozusagen “nonviolent blogs” zu betreiben - und im Blog ist nun einmal die Sprache die eine mögliche Waffe. Ohne das explizit mit in den Beitrag reinzupacken, und wissend, daß ich grandios scheitern kann - ohne Ankündigung wäre es vielleicht niemandem aufgefallen - habe ich mich dann doch entschlossen, den Beitrag zu schreiben.

  5. Adam Wacht meint:


    Die Webseite von Adam Wacht

    Ich stimme der Absicht aus vollem Herzen zu. und wie ich mich kenne, werde ich mein freches Maul keine drei Minuten halten können. Gnade!
    Adam


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