Nachträglich verbündet

Letztes Jahr im Juni sprach ich mal die Frage an, warum die zeitgenössische Theologie mehrheitlich meint, der Verfasser des Matthäus-Evangeliums sei nicht der Apostel Matthäus.

Heute habe ich entdeckt (im Email-Service von evangeliumtagfuertag.org), daß B16 schon 2006 in einer Audienz die Tradition der Zuschreibung des Evangeliums zu Matthäus aufnahm:

Abschließend soll daran erinnert werden, daß die Tradition der Alten Kirche Matthäus einmütig die Urheberschaft des ersten Evangeliums zuschreibt. Das geschieht bereits von Papias an, der um das Jahr 130 Bischof von Hierapolis in Phrygien war. Er schreibt: »Matthäus hat in hebräischer Sprache die Reden zusammengestellt; ein jeder aber übersetzte dieselben so gut er konnte« (in: Eusebius von Caesarea, Kirchengeschichte, III,39). Der Historiker Eusebius fügt hinzu: »Matthäus, der zunächst unter den Hebräern gepredigt hatte, schrieb, als er auch noch zu anderen Völkern gehen wollte, das von ihm verkündete Evangelium in seiner Muttersprache; denn er suchte denen, von welchen er schied, durch die Schrift das zu ersetzen, was sie durch sein Fortgehen verloren« (ebd., III,24). Wir besitzen das von Matthäus in Hebräisch oder Aramäisch geschriebene Evangelium nicht mehr, aber im griechischen Evangelium, das wir haben, hören wir gewissermaßen auch weiterhin die überzeugende Stimme des Zöllners Matthäus, der, zum Apostel geworden, damit fortfährt, uns das rettende Erbarmen Gottes zu verkünden. Hören wir auf diese Botschaft des hl. Matthäus, denken wir immer wieder darüber nach, damit auch wir lernen, aufzustehen und Jesus entschlossen nachzufolgen.

Da er als hervorragender Theologe bekannt ist, interessiert mich noch einmal die Frage, warum die Exegeten heutzutage die Tradition nicht positiver beurteilen. Eine überzeugende Antwort erwarte ich leider aber nicht …





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