Ich weiß nicht, wie meine Leser damals, als der Film “Die Passion Christi” von Mel Gibson in die Kinos kam, das ganze erlebten. Ich erlebte es, daß eine katholische Gemeinde, der ich damals sehr verbunden war, auf ihrer Homepage von dem Besuch des Films abriet und dafür Gründe anführte, die dem Film eine falsche Theologie vorwarfen. Vielleicht gab es andernorts ähnliche Reaktionen. Von missionarischen Aktionen à la “wir stellen uns vor die Kinos und erklären den Leuten mal die ganzen Zusammenhänge” ist mir hier in Düsseldorf, wo doch u.a.Franziskaner und Dominikaner anwesend sind, nichts bekannt gewesen.
Diese negative Beurteilung hat mich damals weitaus mehr aufgeregt als es heute tun würde, für grundfalsch halte ich so etwas trotzdem.
Was ähnliches scheint sich jetzt abzuspielen, allerdings auf diözesaner Ebene: verschiedene Bistümer haben (ich weiß nicht wie offiziell) von einer wohltätigen Aktion zu Weihnachten abgeraten, bei der man Geschenke in Schuhkartons packen soll, diese würden dann an hilfsbedürftige Kinder in ärmeren Ländern verschenkt.
Zu dieser Beurteilung kann ich nur das gleiche sagen, was mich an der ersten Beurteilung vor Jahren schon gestört hat:
Wer hat Euch überhaupt nach Eurer Meinung gefragt?
Wenn es jemand konkret war, dann antwortet doch konkret diesem Menschen.
Und laßt alle anderen in Ruhe.
Denn einen kirchlichen Auftrag, den Geschwistern im Herrn vorzuwerfen, ihr Eigentum (oder eben ihr Geld für einen Kinobesuch) falsch zu verschenken, den hätte ich mal gerne schriftlich gesehen.