Patron »


Ich bin sein Fan

Erstmals aufmerksam wurde ich auf ihn, als er diese wunderbare Festrede im Dt. Bundestag zum “Geburtstag” des Grundgesetzes gehalten hat.

Dann sprach er noch herausragend auf der Demo “Köln stellt sich quer”.

Und als ich herausfand, daß er diesen Artikel geschrieben hatte, der damals, 2009, für Aufsehen gesorgt hatte, so daß Kardinal Lehmann einen Preis mit ihm nicht annehmen wollte (ich frage mich, ob der Kardinal diesen Artikel gelesen hat) - Auszüge daraus:

Kreuzen gegenüber bin ich prinzipiell negativ eingestellt. Nicht, dass ich die Menschen, die zum Kreuz beten, weniger respektiere als andere betende Menschen. Es ist kein Vorwurf. Es ist eine Absage. Gerade weil ich ernst nehme, was es darstellt, lehne ich das Kreuz rundherum ab.

Für mich aber ist das Kreuz ein Symbol, das ich theologisch nicht akzeptieren kann, akzeptieren für mich, meine ich, für die Erziehung meiner Kinder. Andere mögen glauben, was immer sie wollen; ich weiss es ja nicht besser. Ich jedoch, wenn ich in der Kirche bete, was ich tue, gebe acht, niemals zum Kreuz zu beten. Und nun sass ich vor dem Altarbild Guido Renis in der Kirche San Lorenzo in Lucina und fand den Anblick so berückend, so voller Segen, dass ich am liebsten nicht mehr aufgestanden wäre. Erstmals dachte ich: Ich – nicht nur: man –, ich könnte an ein Kreuz glauben.

als ich das las, dachte ich: was wäre dies für eine schöne Welt, wenn gläubige Muslime so über den christlichen Glauben sprechen könnten - und umgekehrt selbstverständlich auch! Natürlich teile ich nicht seine Meinung über das Christentum und denke auch er hat einen verstellten Blick darauf, aber dasselbe würde er womöglich über meine Sicht des Islam berichten.

Dieses Jahr bekommt Navid Kermani den Friedenspreis des Dt. Buchhandels. Eine hervorragende Wahl. Und sein bald erscheinendes neues Buch werde ich mir sicherlich bestellen.





Dein Kommentar