Archiv für October, 2015



Aus

Veröffentlicht am Monday, 26. October 2015, 22:11

So, die - eigentlich nur von einer Minderheit der Katholiken - viel beachtete Bischofssynode in Rom ist vorbei.

Wie zu erwarten war, wurde die Lehre der Kirche zu Ehe und Familie nicht umgestürzt oder neu geschrieben - und manche “westlich” (im Sinne von säkular) geprägte Bischöfe haben erfahren und gelernt, daß ihre Sichtweise oft nicht mehrheitsfähig ist.

Also wirklich überraschend war nichts davon. Was katholisch war, blieb katholisch, was schlecht lief, wurde - wieder einmal, nicht zum ersten Mal - auch schlecht genannt.

Sollte der Papst in seinen Handlungen konsistent sein, wird er dieses Votum nicht massiv in die eine oder andere Richtung ausdehnen, sondern in seinem Amt der Synodalität der Kirche noch einmal deutlich zur Aussprache verhelfen (so wie er es bisher getan hat). Was passieren wird, so nehme ich an, daß auch hier die Bedeutung des Ortsbischof wachsen wird. Er ist nun einmal der Stellvertreter oder Statthalter Christi in seinem Bistum. Das hat schon der alte Ignatius von Antiochien im 2. Jahrhundert so behauptet, als er gerade fröhlich auf dem Weg nach Rom war, um im Zirkus von den Löwen geteilt und verspeist zu werden.


“Totus gratia” für Anfänger

Veröffentlicht am Wednesday, 21. October 2015, 21:54

Alles Gute ist Gnade, denn alles Gute kommt von der einzigen Quelle des Guten, dem einen Guten. Uns wirklich gemein ist nur die Sünde, das Gute ist von Ihm, das Wirken des Hl. Geistes in uns.

Als regelmäßiger Hörer vieler Podcasts, hauptsächlich vom Deutschlandfunk, amerik. EWTN und auch ein wenig Kirche in Not, habe ich neulich in einem tollen Interview über den Hl. Augustinus (beim Podcast von EWTN live) einige wunderschöne Beispiele über die zuvorkommende Gnade Gottes gehört, die uns erst in die Lage versetzt, Gutes zu tun.

Wer sich etwas mehr im angelsächsischen Sprachraum bewegt, wird immer wieder feststellen, ggf. von universitären Erfahrungen her, daß diese Menschen es irgendwie besser schaffen, didaktisch komplexe Zusammenhänge auf einfache Alltagserfahrungen herunterzubrechen, sprich einfach besser zu erklären und zu beschreiben.

Also, was ich mit den geneigten Lesern teilen möchte, die Erklärung der zuvorkommenden Gnade:

Ein Schulkind macht seinen Eltern ein Geschenk, bspw. zu einem Geburtstag des Vaters, und nutzt dafür sein Taschengeld. Die Freude der Eltern ist ehrlicherweise groß.

Alles klar? Von wem hat das Kind das Taschengeld? Eben - von den Eltern. Dennoch freuen sich diese, weil das Kind dieses Gut in gutem Sinn einsetzt. Die Eltern versetzen das Kind erst in die Lage, bspw. ein Buch für den Geburtstag zu kaufen, das Kind gibt dieses “Gnadengeschenk” verwandelt zurück. Und vor allem: die Eltern freuen sich wirklich! Kein Elternteil käme auf die Idee zu sagen: naja, warst ja nicht dafür arbeiten, hast das Geld eh von uns bekommen!

So ist es auch mit dem Himmlischen Vater: Er gibt uns alles Gute, was wir brauchen, um Ihm eine Freude zu machen, ohne diese Voraus-Gabe können wir nichts Gutes tun - geben wir es Ihm verwandelt zurück, freut Er sich riesig - auch wenn es eigentlich schon immer Seins war. Da Er aber die einzige Quelle allen Gutes ist, können wir uns nichts rühmen. Wir können nicht sagen: das schaffe ich so, und mit Gottes Hilfe schaffe ich auch noch die “Extrameile” - nein, ohne Gottes Hilfe schaffen wir nichts, gar nichts.

Der zweite Absatz ist die bekannte Theorie - aber mit dem vorherigen habe ich jetzt ein wunderschönes und einleuchtendes Beispiel, genau, geschenkt bekommen.