Alles Gute ist Gnade, denn alles Gute kommt von der einzigen Quelle des Guten, dem einen Guten. Uns wirklich gemein ist nur die Sünde, das Gute ist von Ihm, das Wirken des Hl. Geistes in uns.
Als regelmäßiger Hörer vieler Podcasts, hauptsächlich vom Deutschlandfunk, amerik. EWTN und auch ein wenig Kirche in Not, habe ich neulich in einem tollen Interview über den Hl. Augustinus (beim Podcast von EWTN live) einige wunderschöne Beispiele über die zuvorkommende Gnade Gottes gehört, die uns erst in die Lage versetzt, Gutes zu tun.
Wer sich etwas mehr im angelsächsischen Sprachraum bewegt, wird immer wieder feststellen, ggf. von universitären Erfahrungen her, daß diese Menschen es irgendwie besser schaffen, didaktisch komplexe Zusammenhänge auf einfache Alltagserfahrungen herunterzubrechen, sprich einfach besser zu erklären und zu beschreiben.
Also, was ich mit den geneigten Lesern teilen möchte, die Erklärung der zuvorkommenden Gnade:
Ein Schulkind macht seinen Eltern ein Geschenk, bspw. zu einem Geburtstag des Vaters, und nutzt dafür sein Taschengeld. Die Freude der Eltern ist ehrlicherweise groß.
Alles klar? Von wem hat das Kind das Taschengeld? Eben - von den Eltern. Dennoch freuen sich diese, weil das Kind dieses Gut in gutem Sinn einsetzt. Die Eltern versetzen das Kind erst in die Lage, bspw. ein Buch für den Geburtstag zu kaufen, das Kind gibt dieses “Gnadengeschenk” verwandelt zurück. Und vor allem: die Eltern freuen sich wirklich! Kein Elternteil käme auf die Idee zu sagen: naja, warst ja nicht dafür arbeiten, hast das Geld eh von uns bekommen!
So ist es auch mit dem Himmlischen Vater: Er gibt uns alles Gute, was wir brauchen, um Ihm eine Freude zu machen, ohne diese Voraus-Gabe können wir nichts Gutes tun - geben wir es Ihm verwandelt zurück, freut Er sich riesig - auch wenn es eigentlich schon immer Seins war. Da Er aber die einzige Quelle allen Gutes ist, können wir uns nichts rühmen. Wir können nicht sagen: das schaffe ich so, und mit Gottes Hilfe schaffe ich auch noch die “Extrameile” - nein, ohne Gottes Hilfe schaffen wir nichts, gar nichts.
Der zweite Absatz ist die bekannte Theorie - aber mit dem vorherigen habe ich jetzt ein wunderschönes und einleuchtendes Beispiel, genau, geschenkt bekommen.