Gegenentwurf
Vertreter einer ausgeprägten Laizität echauffieren sich ja derzeit über die Frage, ob wann und wo eine Frau denn eine Burka, ein Niqab oder andere sehr verhüllende Textilien tragen dürfe, diese Debatte ist ja insbesondere in Frankreich im Gange.
Dabei wird zwar immer die Würde der Frau ins Spiel gebracht, aber eigentlich - so sehe ich es zumindest ehrlicherweise - geht es nicht um die Würde der Frau, sondern um die Rolle der Person in der Öffentlichkeit.
Ehrlich gesagt ist hierzulande ja ein Niqab das Gegenteil dessen, was sie eigentlich erreichen will, nämlich visuelle Abgeschiedenheit trotz Öffentlichkeit. Kaum jemand wird so begafft wie eine Niqab-Trägerin, womit der Sinn weg ist - es sei denn, sie will provozieren. Begafft wird immer das Außergewöhnliche.
Nun sagen ja Verfechterinnen verhüllender Frauentextilien, diese Schnitte würden sie endlich von dem alltäglichen öffentlichen(!) Schönheitswahn befreien (um den privaten geht es nicht, zuhause ist eben ein anderer Ort).
Gerade las ich bei faz.net als Aufmacher, daß hierzulande bis zu einem Drittel aller Mädchen Eßstörungen haben. Passende Instagram-Fotos werden direkt mitgeliefert.
Es ist ja nicht vollkommen abwegig anzunehmen, daß die Ideale, die in der Öffentlichkeit(!) transportiert werden, da keinen geringen Einfluß ausüben. Und diese Ideale sollen dann auch in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Zumindest vor solchen pathologischen Auswüchsen generell fragwürdiger Ideale kann eine entsprechende Kleidung nutzen (ähnliche Thematik besteht ja beim Thema Schuluniform).