Altes Vorbild

Daß sich zwei Heilige nicht unbedingt grün sind, kennt man schon vom Hl. Philipp Neri und dem Hl. Ignatius von Loyola.

Auch wenn die eine erst heute gestorben ist - sicher wird sie mal heilig gesprochen, davon bin ich überzeugt. Gut, sie selbst wird das am wenigsten wollen - dann darf sie eben keine Wunder wirken.

Zu ihren Lebzeiten hat Ruth Pfau schon wahre Wunder bewirkt, die Lepra ist in Pakistan quasi besiegt - und alles fing mit ihr an, als selbstbewußte Frau in dem ersten Land der Welt, das seine Existenz dem Islam verdankt.

Ich wollte mich in meinem Leben nicht langweilen, also bin ich katholische Christin geworden, das schien mir die Garantie für ein spannendes Leben. Und bei Gott, bis heute war mir nie langweilig!

Wie gut ich das verstehe! Und mit wem sie nicht so ganz konform ging? Nun, Ruth Pfau war durch und durch Ärztin, und da hat unser Berufsstand eben mehrheitlich (leider nicht immer!!) gewisse Standards:

Pfau: So sehr ich Mutter Teresa geschätzt habe, wir waren total verschieden. Ich bin als Ärztin sehr viel systematischer in meiner Arbeit und organisatorisch anders aufgestellt. Man kriegt mich auch kaum mal dazu, den Herrgottsnamen bei meiner Arbeit zu nennen. Und ich würde nie warten, bis es einem Menschen so schlecht geht, dass er im Sterben liegt und keine Behandlung mehr greift. Das könnte ich von meinem Verständnis der Menschenwürde her gar nicht. Außerdem würde ich bestimmt nicht wollen, dass sich jemand zum Christentum bekennt. Als Mutter Theresa mit ihrem Orden nach Pakistan kommen und auch Lepraarbeit betreiben wollte, da haben wir beide uns getroffen und ausgesprochen. Wir haben damals festgestellt, dass wir nicht miteinander arbeiten könnten.

Frage: Was hat Sie an der Arbeit von Mutter Theresa gestört?

Pfau: Ich weiß nicht, wie sie gearbeitet hat, ich möchte ihr auch nichts Böses unterstellen. Ich weiß nur, dass sie keinen großen Wert auf Organisation und Sauberkeit legte. Für uns war Hygiene aber das Wichtigste überhaupt.

Die Welt hat heute eine herausragende Persönlichkeit verloren - und der Himmel eine gewonnen.

(Quelle für beide Zitate)





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