Passend

Seit wenigen Tagen lese ich das Buch von Rod Dreher, die “Benedikt Option” .

Es geht dort vor allem um die Frage, welche Überlebensstrategien Christen entwickeln sollten, damit der Glaube in der eigene Region weiter existiert und irgendwann einmal wieder kulturell prägend wird (das ja derzeit massiv nachläßt). Ich finde es sehr gut, daß sich Dreher überhaupt keinen Illusionen bzgl. der Kraft der kulturellen Säkularisierung hingibt - sie wird vieles umstürzen, was auch uns heute immer noch normal erscheint.

Kurz: gesagt: die empfohlene Strategie ist das authentische Christsein in der 2000jährigen Tradition der Christenheit. Nicht Anpassung oder Neuerfindung, sondern Rückbesinnung, sozusagen echte Re-Form (=”Wiederformung”) kann die kulturelle Prägung entwickeln, die notwendig ist. Dabei geht es ihm (und ich kann nur zustimmen) gar nicht primär um die Welt oder deren Veränderung, sondern um Gott und das Suchen seines Reiches und Erkennen und Befolgen Seines Willens. Alles andere folgt gleichsam zwangsläufig.

Dazu passend lese ich heute von der Studie, die den beiden großen Kirchen in Deutschland bis 2060 eine Halbierung der Mitgliederzahl voraussagt (da es die letzten Jahrzehnte jährlich 1-1,5% weniger werden, hätte es dazu keiner teuren Studie gebraucht). Während der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, immerhin noch vom Aufruf zur Mission spricht, erinnert sein evangelischer Counterpart Bedford-Strohm bloß an den gesellschaftlichen Segen der Arbeit der Kirche. Segensreich arbeiten tun auch viele kleine und große NGO. Was das mit der von ihm zitierten Frömmigkeit zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Nachtrag: er hat ein Interview dazu gegeben. Allerdings bleibt das alles sehr schleierhaft. Frömmigkeit als Zuckerguß eines ansonsten ununterscheidbaren Lebens wird nicht gehen, das zieht nicht an.





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