Der apostolische Administrator der nordbrasilianischen Region São Félix do Araguaia, Bischof Monsignor Pedro Casaldáliga (übrigens auch ein guter Dichter), gerät in Bedrängnis, da er sich für die Rechte der einheimischen Xavante Indianer einsetzt. Nun ja, durchforscht man das Netz, so findet man, dass für diesen Mann auch diese aktuellen Todesdrohungen eigentlich nichts Neues sind, schon in den 90ern gab es ähnliches.
Ich liebe die lateinamerikanische Kirche: eine Kirche mit tiefer und reicher Spiritualität von den Armen her (auch wenn die Gefahr des Schwarz-Weiß-Denkens immer da ist), eine Kirche, die dem Schrei der Armen weitaus mehr Aufmerksamkeit widmet als dem Schrei der genital Fixierten, die der Regierung auch dann sehr mahnende Worte ins Buch schreibt, wenn, wie in Brasilien, der Bruder des Präsidenten Franziskaner ist und die sich nicht um Pfründe schert. Eine Kirche, die sich des ganzen Menschen annimmt und für die der Gott der Befreiung des Alten Israel auch der der Befreiung des Neuen Israel, des Volkes Gottes, sein will.