Es gibt eine Sache, die mir schon des öfteren aufgefallen ist und die ich sehr seltsam finde: fragt man vergleichende Religionswissenschaftler, so können diese oft (auch abhängig von der persönlichen Überzeugung) viele Elemente des christlichen Glaubens wie Sühnopfer, Gottes Sohn etc. in anderen Religionen der damaligen Zeit herbeizitieren.
Das führt dann bei manchen Gläubigen zu Glaubensschwund, so à la “Wie? Die hatten das auch? Na dann kann das ja nichts Wahres sein…”.
Das verstehe ich nicht.
Ein vergleichender Religionswissenschaftler muss ja mit der “Kein Gott”-Hypopthese arbeiten, um zu seinen (manchmal hypothetischen) Schlüssen zu kommen, das ist in dieser Wissenschaft Pflicht. Die Argumentationsebene “wenn die das hatten, dann haben die Christen das eben von den anderen” ist daher auch vollkommen verständlich.
Der Hl. Geist darf gar nicht vorkommen.
Was also für mich eine unvollkommene und mit bereits vielen wahren Elementen ausgestattete Sicht Gottes und der Welt ist (denn die Unterschiede sind dennoch bei gleichen Begriffen zum Teil enorm), durch den Hl. Geist hervorgerufen als Vorbereitung und Hinwendung auf die vollkommene Offenbarung des Einen Gottes in Jesus Christus und nur Ihm, ist für einen Religionswissenschaftler ein bloßer Kulturaustausch. Ohne Gott muss das so sein.
Ist trotzdem falsch. :-)