Bericht

Es gab einige interessante Episoden auf der Firmfahrt.
So schickten wir zwei Jugendliche vorzeitig nach Hause, weil sie entgegen mehrfacher Warnung beim Rauchen auf dem Zimmer erwischt wurden. Sie mussten direkt nach dem ersten Mal fahren. Diese Maßnahme wurde, wie sich im nachhinein herausstellte, auch von der großen Mehrheit der Teens verstanden und mitgetragen. Konsequenzen für das eigene (Fehl-)Verhalten persönlich zu erdulden ist eben schon immer eine Zeichen von erwachsenem Ernstgenommenwerden gewesen, so schwer es einem als Leiter in der Situation auch fällt.
Dass das Wort “Katechet” im allgemeinen Wortschatz ungefähr an 375678924569234. Stelle steht, hatte ich schon vermutet. Nun gut, es wurde kurzerhand “Kachel” draus, ist ja irgendwie vertrauter.

Am dritten Tag geschah mit den Firmlingen etwas erstaunliches: die Stimmung wurde ernster, trotz natürlich weiter vorhandenem Blödsinn und Spaß. Es kam wohl die Botschaft an, dass der ganze Kram mit ihnen selbst aufs Innerste zu tun hat (der mitfahrende Kaplan war an diesem Tag nicht da und wunderte sich bis zur nicht ganz ernsten Erschrockenheit, wie “fromm” sie auf einmal alle waren). Wissensvermittlung stand nicht im Vordergrund, ich gebe zu, mir hat das
gefehlt. Vielmehr lag der Schwerpunkt auf der Einsicht in sich selbst und dem Vertrauen in Gott. Letztendlich ist das aber nicht grundfalsch, denn was nutzt ein auswendigelernter KKK, wenn es bloße Trockenübungen bleiben? Beides wäre für mich am schönsten gewesen, war aber aus Zeitmangel nicht zu realisieren.
Und aufgrund dieser Selbsteinsicht - es ist heftig, wie viele Lasten schon 14-16jährige mit sich rumschleppen - kam es nicht zu wenigen Tränen, auch bei solchen, die eher als cool galten. Die offene Atmosphäre untereinander trug das ihrige dazu bei.
Ein Mädchen sagte gar, sie habe an diesem verlängerten Wochenende den Glauben gefunden. Auf dass sie ihn nicht verliere.





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