Eindeutig

Es bahnt sich in der Kirche in Deutschland ein Konflikt zwischen den jungen Bischöfen an, die die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils kennen und den zumeist älteren Diözesanpriestern, die es vorziehen, sich auf einen Geist zu berufen, der natürlich nicht in den Texten zu finden sei (obwohl Konzilsergebnisse immer Texte - ergo Beschlüsse, Bestätigungen oder Verurteilungen - sind, das ist der Sinn eines Konzils).

Ein weiteres Beispiel ist der Streit zwischen dem Regensburger Bischof Gerhard L. Müller und zweien seiner Priester, die, gelinde gesagt, nicht unbedingt das katholische Kirchenverständnis haben, welches, man lese Ignatius von Antiochien aus dem Jahr 110, das der ersten Christengeneration ist.

Gerade bei Jochen Scherzer habe ich den Hinweis auf einen Artikel der taz gefunden, in dem einer der beiden Priester, Pfarrer Schlagenhaufer, sagt, sein Kirchenverständnis sei geschwisterlich und nicht hierarchisch. Nun, das katholische ist beides. Denn wer im Text des letzten Konzils schaut, wird in der Konstitution “Lumen gentium” über die Kirche das dritte Kapitel mit der Überschrift

Die hierarchische Verfassung der Kirche, insbesondere das Bischofsamt

finden. In Nr. 43 im Kapitel über die Ordensleute wird noch einmal von der

göttlichen, hierarchischen Verfassung der Kirche

gesprochen. Es geht nicht darum, ob man das jetzt gut und richtig findet oder nicht. Aber so ist die Sachlage nun einmal. Wer sich damit nicht identifizieren will, der sollte doch Konsequenzen ziehen. Wer sich dagegen noch nicht identifizieren kann, der sollte Geduld aufbringen und die Kirche besser kennenlernen. Lohnt sich sowieso immer. Kostet aber evtl. ein paar Vorurteile.





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