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Wortsinn

Als ich neulich mal im Zug gen Köln fuhr, las ich ein Büchlein, in dem sich zeitgenössische Philosophen (Derrida, Gadamer et al.) über die Religion äußern, gar über die “Rückkehr des Religiösen” (verfaßt 1994, also vielleicht noch besser als durch das Geschehen von 2001 paralysiert im Denken). Tja, ich ackerte mich gerade durch Derrida durch, da war ich da, verließ den Hbf und ging in den Hohen Dom zu Köln (im übrigen eine sehr schöne offizielle Bezeichung, “der Kölner Dom” hat schon manchen dazu veranlaßt zu glauben, das “der Kölner” sei ein Genitiv - offiziell dagegen drückt es viel schöner Köln als vom Dom selbst gewählte Heimstatt aus und entzieht ihn damit der Willkür…) und im Dom dann in die Sakramentenkapelle. Ist schon seltsam an alten Kirchen, daß der König in einem relativ kleinen Nebenraum thront, aber dafür war es schön ruhig da.

Dort hatte ich u.a. das Gefühl, die Philosophen versuchen trotz aller respektablen Anstrengung und interessanter Fragen (laut Jaspers sind ja die richtigen Fragen das Ziel der Philosophie) irgendwie, Luft aus der Perspektive eines Fisches zu beschreiben. Schon das Sonnenlicht ist dort arg verzerrt. Einfach mal auftauchen wollen sie nicht. Schade. Denn eigentlich haben sie Lungen.





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