Ökumenische Frage I

In loser Reihenfolge möchte ich mal die Punkte ansprechen, die ich an der prot. Theologie einfach nicht verstehe - ich gebe ja zu, daß sie sich mir intellektuell nicht erschließen.

Anfangen möchte ich aber mit einem Anliegen, daß immer an uns herangetragen wird: die sog. Abendmahlsgemeinschaft, d.h. die regelhafte Zulassung von Mitgliedern der aus der Reformation hervorgegangenen kirchl. Gemeinschaften zur Eucharistie.

Das Anliegen verstehe ich zwar menschlicherseits (Harmonie ist eben immer schöner), aber nicht auf theolog. Ebene. Es wir bei den ökumen. Bemühungen immer das Jesuwort aus dem Joh. Ev. herangezogen, sein Gebet, in dem er bittet, daß die Gläubigen eins sein mögen, damit die Welt glaube, daß Gott Vater ihn in die Welt gesandt hat - sprich: die Einheit dient dem Zeugnis der Christen in der nichtchristlichen Welt.

Soweit so gut (nota bene: Einheit kein Selbstzweck!).

Gesetzt dem Fall, es gäbe die Abendmahlsgemeinschaft. Würde dadurch ein deutliches Zeichen Christi in die Welt gesandt werden? Ich sage nein, denn die sichtbare Kirchengemeinschaft bestünde dadurch ja nicht, für einen Außenstehenden gäbe es nicht einen Deut mehr Klarheit. Im Gegenteil, alles erschiene absolut gleich-wertig. Für die Wirkung nach außen ist aber schon rein psychologisch verheerend, wenn alles gilt. Wie soll man da überzeugen?

Außerdem bin ich überzeugt davon, daß für die übergroße Masse der an der Ökumene Interessierten damit die Motivation für ein wirkliche Einheit - die nicht in einem “Du bei mir, ich bei Dir” endet - komplett wegbrechen würde. Woran würde denn Ottonormalchrist noch die Trennung spüren? Sonntags offiziell nicht mehr, im Alltag eh nicht. Das reicht doch den meisten.





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