Falsches Spielfeld

Dies Domini.

Ich habe mich schon des öfteren selbst gefragt, warum ich nichts schreibe zu den inhaltlichen Auseinandersetzungen zwischen den Bio-Wissenschaften und der Theologie. Dann habe ich festgestellt, daß es bei einem anderen naturwissenschaftliche geschulten Blogger, dem hier, ähnlich zugeht.

Ich nehme mal an, die Gründe könnten ähnliche sein. Es geht nämlich fast nie um Wissenschaft versus Theologie, sondern um einen “wissenschaftlich” aussehenden Streit zwischen verschiedenen Philosophien. Wenn ein Naturwissenschaftler sagt, daß Gott im Prozeß X keine Rolle spiele, so hat diese Aussage nichts wissenschaftliches an sich. Es kommt zwar gut an und beeindruckt auch sehr, und die Allgemeinheit denkt: “Wird schon stimmen, schließlich ist das ein Wissenschaftler”, aber diese Aussage geht einfach über das hinaus, was man wissenschaftlich, zumal naturwissenschaftlich, überhaupt herausfinden kann.

Es ist vielmehr Philosophie, eine philosophische Aussage, der eine bestimmte Wahrheits- und Erkenntnistheorie zugrunde liegt, vielleicht auch unbewußt.

Dummerweise sind aber auch viele Theologen philosophisch nicht mehr so firm und erkennen dies ohne weiteres und lassen sich dann auf eine naturwissenschaftliches Debatte ein, bei dem sie schon von Beginn an die sicheren Verlierer sind. Außerdem kennen viele Theologen die methodischen Grenzen der naturwissenschaftlichen Aussagbarkeit nicht.

Beispiele für diese illegitime Ausdehnung der Naturwissenschaft sind die gerade erst erwähnte Debatte um die Evolutionstheorie oder auch die über die Willensfreiheit des Menschen angesichts neurowissenschaftlicher Ergebnisse.





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