Das Große Danke

“So, das Katholische hätten wir jetzt”, sagte gestern abend der schwer krebskranke und wahrscheinlich bald sterbende Patient zu mir, nachdem er kurz zuvor die Hl. Kommunion und die Krankensalbung empfangen hatte. Bevor er mit mir zu reden begann, hatte er noch einmal alle seinen Angehörigen hinausgebeten, auch seine Frau.
Er sei “kein großer Kirchgänger” gewesen, so hatte er noch kurz zuvor in Beisein von Tochter und Bruder gesagt. Aber jetzt, allein mit mir im Zimmer, müsse er noch ein paar Sachen loswerden - es wurde eine Große Danksagung für das vom Herrn geschenkte und vielfältig genossene Leben. (Warum er ausgerechnet mich als Weißkittelträger und nicht einen nahen Angehörigen, den kurz zuvor dagewesenen Priester oder die Seelsorgerin des Hauses aussuchte, weiß ich nicht).

Natürlich hatte er auch Angst, aber “Er da oben hat uns ja so programmiert”, daß wir Angst haben, so war sein schlagendes Argument. Doch bei weitem überwog das Danke, die Freude über das Leben. Es war nichts Spektakuläres, in den Augen der jungen (meiner) Generation auch ein oft hartes Leben, und trotzdem meistens schön.

Von solchen Menschen lernt man Danke sagen. Ich hoffe dies in meinem letzten Momenten auch mal so klar und eindeutig sagen zu können.





Dein Kommentar