Opportun

Dies domini.

Schaut man sich die Glieder der Kirche an, zumindest die der irdischen Abteilung, dann gibt es zahlreiche Gründe, ihr nicht zu folgen. Natürlich werden immer die Strahleexemplare hochgehalten, aber das Gros ist doch eher lau bis mau, nicht selten richtig übel.
Und genau aus dieser Praxisanschauung heraus sagen viele, das mit Jesus und dem Rest könne ja nicht so der Bringer sein - schließlich ist der Einfluß dieser Botschaft auf die meisten Träger derselben, die Christen, marginal bis minimal. Und wenn schon Jesus, dann nicht in diesem Laden.

Ich kenne aber niemanden, der aufgrund gleicher Argumentation bspw. die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ablehnt. Auch wenn viele Staaten selbige in anderen Verträgen akzeptiert haben und laut Bekenntnis ihre Umsetzung aktiv fördern wollen, finden in der Mehrheit der Nationen auf diesem Planeten Menschenrechtsverletzungen statt.
Auch hier klaffen Bekenntnis und Realität weit auseinander.

Der Grund ist oft ganz einfach: Opportunismus. Ebenso wie es politisch opportun ist, ein Papier zu unterzeichnen, welches ja bekanntlich geduldig ist, ist es zur Vermeidung sozialer Nachteile vielerorts opportun, sich bspw. zum Heiraten in eine Kirche zu geben.

Natürlich hat das Unterzeichnen von Verträgen, die man nach eigenem Gutdünken auslegt oder vernachlässigt, nichts mit dem Papier selbst zu tun.
Und natürlich haben soziale Nachteile aufgrund einer nichtkirchlichen Heirat nichts mit der Lehre von Jesus zu tun, eine Heirat in einer Kirche zur Vermeidung derselben aber auch nicht.

Und beide Male können weder die Erklärung der Menschenrechte noch das Evangelium Jesu Christi etwas dafür.





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