Angst?

Während meines Studiums habe ich mir aufgrund der zu lernenden enormen Faktenmenge eine Lesart angewöhnt, die zwischen Überfliegen und Lesen liegt. Sehr schnell und versuchend das Wichtigste zu erkennen.

Hier (ich habe den Text in einer anderen Ausgabe) mußte ich neu Lesen lernen. Jedes Wort, jeder Ausdruck hat Gewicht.

Kierkegaard lotet in allen Richtungen aus, woher die Angst kommt, was ihr Wesen ausmacht (”die Möglichkeit der Freiheit”), wie sie psychologisch zu beurteilen ist. Dabei ist es eine Schrift zwischen Psychlogie und Theologie, ständig bezugnehmend auf die Ursünde durch Adam (deren Wesen und Bedeutung auch sehr eindrücklich klar gemacht wird - sehr gelungen!).

Schwere Kost. Doch sehr erhellend und empfehlenswert. Nicht nur, um neu Lesen zu lernen.





3 Kommentare zu “ Angst?”

  1. Thomas meint:


    Die Webseite von Thomas

    Ich kenne diese Schrift. Ich kenne sie aber nicht aus einem Studium, sondern aus eigener Anschauung - so sehr, daß ich seinerzeit mein Studium aufgeben mußte. Und Kierkegaard hat einen netten Versuch unternommen, vielleicht seine eigenen Ängste irgendwie in Formen zu bringen und sie zu ordnen, um sich und seine Situation zu verstehen, scheint mir. Es ist jedenfalls etwas anderes, ob man weiß, was Angst ist mit allen Facetten; oder ob man sie zum Gegenstand einer philosophische Betrachtung macht.
    Doch hat Kierkegaard den richtigen Riecher gehabt, wie später alle weiteren Existenzialisten bis Sartre bestätigten - es geht einfach um die “Schwellenangst”, eben die vermalledeite “Möglichkeit der Freiheit”. Das kann ich nur unterstreichen.

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich kenne es auch nicht aus meinem Studium, habe es kürzlich erst fertig gelesen.

  3. Thomas meint:


    Die Webseite von Thomas

    Nein nein, ich wollte Deine Stimme nur mit meiner Meinung verstärken, denn Kierkegaard hat ja Recht. Die Freiheit, sich entscheiden zu können, wie man will, oder wie man ab einem bestimmten Lebensabschnitt muß, ist horrende ;-)
    Kierkegaard wird das in seiner Vita sicher auch gespürt haben, und somit zu diesem Ergebnis gekommen sein.
    Mithin wäre es wünschenswert, dies Büchlein vielen anderen ans Herz zu legen.


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