Hört man sich im eigenen und weiteren Umfeld um, liest man einiges, so schwingt eine unausgesprochene Stimmung in vielen, nicht allen, Meinungen mit:
Gäbe es keine Muslime auf diesem Planeten, wäre die Welt weitaus friedlicher.
Ich kann - auch wenn meine Meinung niemanden wirklich interessiert - der muslimischen Welt nur raten, den Ball enorm flach zu halten. Diejenigen, die in der kulturell westl. Hemisphäre leben, wissen, der Westen kann auch anders. Der französ. Präsident Jacques Chirac hat ja kürzlich noch einmal daran erinnert, daß die hiesigen Regierungen ihre Atomwaffen nicht als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme jederzeit fit halten. Der Westen ist der islam. Welt technologisch um Lichtjahre überlegen, und es täte allen gut, diesen schlafenden Löwen nicht zu wecken. Natürlich ist das der an die Wand gemalte Teufel, doch möglich ist das durchaus.
markus meint:
9. February 2006Die Webseite von markus
lichtjahre an technischem vorsprung sind nichts gegen eine bevölkerungsentwicklung, die sich in 50-100 jahren bemerkbar machen wird. das sage ich nicht, um noch mehr angst zu verbreiten, denn dahingehend finde ich diese erwähnten äußerungen aus dem “umfeld” und den spürbaren unterton nicht wirklich hilfreich. würde sogar sagen dass dies mindts. islamophob, wenn nicht sogar schlimmeres ist.
ich finde das nicht wirklich hilfreich atomwaffendrohwortwerfer zu zitieren (die vor gut 3 jahren noch vehement gegen einen nichtatomaren krieg schrieen). wie wurde den das jetzt so zivilisierte europa verändert? durch drohgebärdente und verletzte europäer mit phobischen veranlagungen oder durch liebenwollende hartschädel, die bereit waren mit ihrere art der mission und kultivierung das leben genommen zu bekommen? manche nennen diese menschen auch mönche. was die islamische welt braucht, sind zwei-drei generationen von franziskussen und benedikts, diesen entschiedenen jesus nachfolgern und nicht lichtjahre (atomar-)technischen vorsprung.
mr94 meint:
9. February 2006Die Webseite von mr94
Die Bevölkerungsentwicklung macht sich heute schon bemerkbar. Im globalen Maßstab betrachtet stirbt nicht der homo religiosus aus, ganz im Gegenteil…
Ralf meint:
9. February 2006Die Webseite von Ralf
markus, ich gebe Dir ja inhaltlich voll Recht. Nur ist es eine gewaltsame Reaktion zur Zeit leider sehr viel wahrscheinlicher als das Auftreten von (gleichzeitig einflußreichen) Franziskussen und Benedikts. Zumindest einen einflußreichen guten Benedikt haben wir ja jetzt…
Europa ist nicht gerade mehr christlich durchtränkt (mein Umfeld auch nicht) - ich kann mir die Situation ausmalen, in der die westl. Entscheidungsträger eben Waffen einsetzen. Den Säkularen geht es auch gar nicht um die Religion, sondern um den tatsächlich bestehenden Angriff auf ihr “way of life”. Daß faktisch der Säkularismus in Europa bei weitem vorherrscht, wirst Du ja kaum bestreiten.
Eine Warnung ist keine Drohung. Du kennst mich nicht, aber ich respektiere den Islam sehr. Dummerweise (und von den Schriftgelehrten und politisch Mächtigen anscheinend gewollt) sind aber in fast allen islam. Ländern über 50% Analphabeten, haben keine Ahnung von Grundlagen, intellektueller Tradition, Philosophie und versch. Denkströmungen ihrer eigenen Religion.
Ich habe lediglich ein Stimmungsbild wiedergegeben. Das zu verheimlichen hielte ich für falsch, es wird nämlich stärker.
markus meint:
9. February 2006Die Webseite von markus
Das kann ich auf jeden Fall auch so sehen. Vielleicht habe ich deinen Ton als zu negativ empfunden. Die Stimmung ist natürlich aufgrund solcher Gewalttaten nicht gerade positiv muslimisch anscheinenden Menschen gegenüber. Wir sollten gerade deshalb mit Hoffnung reagieren. Nur Hoffnung ist realistisch.
Abgesehen davon: machmal beschleicht mich der Verdacht, dass man nicht wirklich gegen Muslime oder so grantig reagiert, sondern gegenüber jeden der den “Fundamentalismus der Moderne” nicht schalten und walten läßt, wie er will. Sprich: Auch ein kathol. Geistlicher oder ein evangelikaler Leiter etc. wird schief angeschaut bzw. lächerlich gemacht, der sich dagegen ausspricht, dass Medien ihre Freiheit auf verletzende und diffamierende Art und Weise gebrauchen.
Ralf meint:
9. February 2006Die Webseite von Ralf
Genau das ist der Punkt, markus. Mark Shea, ein amerik. kath. Blogger, den ich weiter unten schon mal verlinkt habe, schrieb kürzlich:
So sieht’s nämlich aus. Ich teile mit einem Muslim doch viel mehr geistlich als mit einem Atheisten. Außer dem Ruf nach der Staatsgewalt und verletzender Polemik hat doch der Säkularismus nicht wirklich viel zu bieten. Da werden - auch in Radio- und Fernsehkommentaren - Schlagworte von der Qualität des “Fundamentalisten” gebraucht, da wird Christen “Rückfall ins Mittelalter” vorgeworfen, wenn sie bspw. gegen Abtreibung und für das Lebensrecht ungeborener Kinder sind.
Plattes Geschwafel halt. Aber was bleibt ihnen auch anderes übrig?
Wir als Christen müssen durch Liebe überzeugen. Und zwar so lieben, wie Mutter Teresa sagte, bis es wehtut. An diesem Konflikt, der nur ein Strohfeuer dessen ist, was noch kommen wird, können wir - ebenso wie Muslime Minderheit in Europa!! - zeigen, was Nachfolge Jesu heißt.