Nix verstann?

Hier berichtet der “Humanistische Pressedienst” (ein lustiger Name, gibt es auch einen in-humanistischen oder inhumanen? Wäre der dann animalisch?) über ein anscheinend verblüffendes Statement von Karl Kardinal Lehmann, seines Zeichens Bischof von Mainz und oberster Repräsentant der dt. Bischöfe, daß dieser “nicht an die Kirche glaube” (sondern nur an Gott) und vor allen sich dadurch selbst außerhalb des Glaubens der Kirche gestellt habe.

Nope.

Hat er nicht, er ist immer noch dabei.

Daß aber ein Religionsverächter wie Schmidt-Salomon, Lehmanns Diskussionspartner in der dort erwähnten Sendung, das nicht schon vorher wußte, ist ein erbärmliches Zeichen.

Noch mal zum Mit- und Abschreiben:

Katholiken glauben nicht “an” die Kirche, sondern wir “glauben eine Heilige, Katholische und Apostolische Kirche”, d.h. wir glauben, daß die Kirche Gottes eben Eine ist (nicht mehrere real existierende), Heilig (durch Gott und Seine Sakramente, nicht durch die Menschen in ihr!), Katholisch (allumfassend) und Apostolisch (d.h. die Weihesakramente und die Eucharistie wie von Beginn an bewahrend).

So einfach, und so stet es auch im lateinischen Original (von mir da hervorgehoben). Da steht kein “et in”, das “en” ist nicht da (ganz im Gegensatz zu den Glaubenssätzen zu Vater, Sohn und Hl. Geist, da steht das “in” sehr wohl):

Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem caeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum,
et ex Patre natum ante omnia saecula, Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt;
qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de caelis, et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria virgine, et homo factus est, crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato, passus et sepultus est, et resurrexit tertia die secundum Scripturas, et ascendit in caelum, sedet ad dexteram Patris, et iterum venturus est cum gloria, iudicare vivos et mortuos: cuius regni non erit finis.
Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem, qui ex Patre Filioque procedit, qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur, qui locutus est per prophetas. Et unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Et exspecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.





3 Kommentare zu “ Nix verstann?”

  1. Johannes meint:


    Die Webseite von Johannes

    Ja, den Humanisten muss man es eben immer wieder mal von neuem sagen, nix für ungut.

  2. Marco A. Sorace meint:


    Die Webseite von Marco A. Sorace

    Lieber Ralf, nach Deinen doch eher fundamentaltheologisch-propädeutischen Bemerkungen wäre m.E. eher die Frage interessant - vielleicht auch im Sinne eines produktiven Missverständnisses -, ob die im Glaubensbekenntnis symbolisierte Wirklichkeit von “katholischer” Kirche, einen nicht über die Grenzen eines in allzu scharfer institutioneller Abgrenzung verstandenen Kirchebegriff hinausträgt. Dann würde das (innerhalb und) außerhalb der Kirchesein des dt. Oberhirten (dem man unter den Bischöfen ein solches Denken und Empfinden im Sinne einer konziliaren, Lubacschen Theologie vielleicht noch am meisten zutrauen würde) darauf hinweisen, dass ein vordergründiges Dabei- oder nicht Dabeisein, ein Draußen- oder Drinnensein (wie es ganz analog zum allgemein fundamentalistischen Trend auch in unserer Kirche leider heute wieder hoch im Kurs steht), nicht dem entspricht, was schon die Alte Kirche aus einer Christologie der Menschwerdung Gottes heraus (in Anlehnung an Paulus) als die Kirche des mystischen Leibes Christi bezeichnet hat.

  3. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo Marco.

    Erst einmal Danke für Deinen Kommentar (den ich zuerst zwei Mal lesen mußte, um ihn zu verstehen - es sind ja nur zwei Sätze!).

    Keine Frage, das “katholisch” ist weitaus mehr als das Institutionelle, d.h. die Kirche Jesu Christi ist auch außerhalb der Katholischen Kirche (und auch der katholischen Kirche) bruchstückhaft gegenwärtig, wenn sie auch erst in ihr (der Katholischen wie leicht abgeschwächt der katholischen mit jeweils dem großen K als Eigennamen der in Einheit mit dem Papst stehenden) in ihrer Fülle gegenwärtig ist.


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