Treffer

Martin bringt hier das bisher einzig für mich wirklich überzeugende Argument, mehr Latein in der Messe zu verwenden (kannte es bisher nicht, leuchtete aber sofort ein):

Latein bewahrt mich vor der Illusion, ich würde verstehen, was die liturgischen Texte sagen. Die Wahrheit ist: Ich verstehe nur wenig. In deutscher Sprache fällt das nur nicht so auf.

Insgesamt sehe ich das entspannt und bete das Stundengebet auf Deutsch (allerdings nach der Komplet der Gruß an die Gottesmutter, der wird auf Latein gesungen).





3 Kommentare zu “ Treffer”

  1. Nolasker meint:


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    Das ist wohl das beste Argument für Latein, was ich seit langem gehört habe. Die Frage anders herum gestellt: Verstehen die Kirchgänger im allgemeinen heute das Mysterium der hl. Messe besser als früher? Glauben seit der Einführung der Landessprache mehr Leute an die Transsubstantiation, an die Realpräsenz Christi, als früher? Ich habe nicht den Eindruck.

  2. Georg meint:


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    ich fände Hebräisch oder Aramäisch irgendwie noch mystischer, oder wenigstens Griechisch, die Urkultsprache der frühen Christenheit….aber ich weiß, das ist ja dann bereits Archäologismus und damit “haeresi proximum…:-))

    nein im Ernst, ich liebe bekanntlich auch Latein, allerdings nicht weil ich dann erst merke, wie wenig ich verstehe,- auf Deutsch “verstehe” ich nicht viel mehr-,
    sondern einfach weil es eine schöne, antike Sprache ist,
    die einerseits sehr präzise ist und Inhalte -gerade weil es eine angeblich “tote”Sprache ist, zuverlässiger übermittelt als ständig zu revidierende Übersetzungen,
    aber auch zugleich eine Weite hat, die immer neue Aspekte eines vermeintlich bekannten Textes eröffnet (nachzulesen auch bei Schellenberger, “Die Stille atmen” wo er ein Loblied auf die Psalmenübersetzung der alten Vulgata anstimmt….)

    warum ich aber letztlich doch froh bin, dass Latein nicht mehr die einzige Liturgiesprache der Kirche ist, gründet sich darauf,
    dass mir nichts suspekter ist als elitärer Klerikalismus und Pseudoklerikalismus, der sich durch den Gebrauch von Geheimsprachen (und das ist Latein mittlerweile sogar für akademische Kreise geworden- leider muss man dazu sagen) vom “gemeinen” Volk strikt abheben will…
    und dass es dieses Phänomen und diese Versuchung des Klerikalismus gibt- und der sich eben bei weiten nicht auf den Klerus im eigentlichen Sinn beschränkt-daher Pseudoklerikalismus- ist eine immer wieder ,
    auch in dieser Blogozöse festellbare Tatsache,
    —ich schließe mich da gar nicht aus, ich kenne meine eigenen Schwächen gut, und immer besser und darum:…peccatum meum cognosco (ps 51)–und: ab occultis meis munda me!(Ps 19);-)

  3. Nolasker meint:


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    @Georg
    Meinst du mit Pseudoklerikalismus, dass es Leute gibt, die mittels lateinischer Imponiersprache den Hochmut pflegen?


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