Daß Europa nicht gerade ein christliches Revival erlebt, ist, so denke ich, überall erkennbar. Gerade dann finde ich es tragisch, wenn Geschwister im Glauben die Kirche Christi und den Glauben an Ihn mehr als schlecht anbieten. Sobald, was leider nahezu an der Tagesordnung erscheint, die Kirche sich in der Defensive wähnt, reagiert sie nur wie ein verwundetes Tier und agiert nicht mehr mit der Herrlichkeit und Glücksstiftung ihrer Botschaft der Liebe in Jesus von Nazareth.
In Andalusien gibt es hierfür ein beredtes Beispiel. Iubita mea wurde gar so wütend, daß sie den Handzettel (vulgo Flyer) gar nicht zuende gelesen hat.
Es geht um die Moschee/Kathedrale in Córdoba. Sicherlich gehen über 90% der Touristen nicht wegen des christlichen Sakralbaues, den es so oder so ähnlich an vielen Orten des Landes gibt, sondern wegen der einstmals zweitgrößten Moschee der Welt (damals nur von Mekka übertroffen) in dieses Bauwerk. Es ist extrem beeindruckend und die Atmosphäre dort in Fotos kaum festzuhalten. Die christliche Hand hat dort leider mehr zerstört als positives gewirkt.
Doch die Ortskirche scheint es - in Auszügen - sehr anders zu sehen:
Die Christliche Umwandlung
König Fernando III el Santo (der Heilige) eroberte Córdoba im Jahr 1236 zurück. Es war sein Wille, daß beim Einmarsch in die Stadt das Kreuz dem königlichen Banner voranging, um auf diese Weise zu symbolisieren, daß ihm die Wiedergewinnung des christlichen Glaubens [geht das überhaupt?] mehr wert war als die Gebietseroberung [sicher…]
… Es ist offensichtlich, daß die Christen sich danach sehnten das Evangelium zu verkünden, für welches so viele ihr Leben gelassen hatten. Es handelte sich dabei darum, eine heilige Stätte wiederzuerlangen, der ein dem christlichen fremder Glaube auferlegt worden war. …
Eine Reflexion
Es ist die Kirche, welche über das Domkapitel möglich gemacht hat, daß die antike Moschee des westlichen Kalifats, die älteste Kathedrale Spaniens und Weltkulturerbe, heute nicht nur ein Haufen Ruinen sind. Denn eine der Missionen der Kirche war immer schon die Bewahrung und Inspiration von Kirche und Kultur…
Es ist zwar richtig, daß der älteste Teil der Moschee genau da gebaut wurde, wo vor ihrer Zerstörung durch die arabischen Eroberer die christliche Basilika San Vicente stand, aber so eine Wortwahl und so ein immer noch Eroberung atmender Wortschatz ist alles andere als Verkündigung - so was ist eher Ausladung als Einladung!