Als regelmäßiger Hörer des Podcastes “Journey Home” des amerikanischen katholischen Senders EWTN fällt mir immer wieder eines auf: sowas widerspricht der postmodernen Welt zutiefst.
Die Sendung “Journey Home” stellt Konvertiten zum katholischen Glauben vor, zumeist vorher Protestanten, aber auch Juden (ich glaube nur ein ehemals Orthodoxer bislang).
Bei den meisten, nein, allen, geht es bei der religiösen Suche um etwas, was eben in postmodernen Gesellschaften für erledigt gehalten wird: um die Frage nach der Wahrheit. Nicht nach einer Wahrheit von vielen Wahrheiten, nicht nach persönlichen Wahrheiten, die jeder so für sich hat, nein, um die eine Wahrheit, die für alle Zeit wahr bleibt.
So was gibt es nicht, sagt die Postmoderne, und diese Aussage ist eindeutig gesellschaftlich im Westen (noch?) auf der Überholspur (obwohl, ist diese Aussage überhaupt ewig wahr?).
Wer nach der Wahrheit sucht, sucht natürlich auch irgendwann danach, wer denn entscheiden könne, wo sich Wahrheit finden läßt. Wenn das wieder jeder für sich macht, sind wir wieder bei der Relativierung der Wahrheit - und da finden eben die Gäste von Journey Home die Katholische Kirche. Ziemlich logisch.
Doch gerade dieser Ansatz, die Suche nach der Wahrheit, schon von der postmodernen Philosophie aufgegeben, hat es sehr schwer heutzutage. Denn ein Infragestellen der Relativität aller Aussagen ist politisch höchst inkorrekt.